Sonntag, 27. August 2023

27.08.2023
7. Liga (D)
SG Hoechst - Germania Okriftel 3:4
Sportpark am Stadtpark (Frankfurt)
70 Zuschauer (15 Gäste)

Den Sportplatz in Frankfurt-Höchst wollte ich auf jeden Fall im Hochsommer besuchen. Denn so wie ich es mitbekommen habe, weicht man hier sehr früh auf den Kunstrasen aus, sobald das Wetter ein bisschen herbstlich wird. In Höchst angekommen traute ich meinen Augen kaum, denn auf den nassen Straßen standen Pfützen. In meinem nicht allzu weit entfernten Wohnort hatte es überhaupt nicht geregnet. Kurz machte ich mir Sorgen, dass das schon ausreichen könnte, um auf Kunstrasen zu spielen.
Doch zum Glück wurde auf Rasen gekickt. Der war durch den Regen jetzt schön tief und saftig grün. Auf einer Seite des Sportplatzes gibt es drei bewachsene Stufen, die immer wieder durch massive alte Bäume unterbrochen werden. So hatten die einzelnen Zuschauergruppen immer jeweils einen Abschnitt für sich und bekamen kaum mit, was hinter dem nächsten Baum passierte. Hinter dem Tor gab es einen Imbiss, wo von Apfelkuchen bis zur Rindswurst alles angeboten wurden, was man sich nur wünschen konnte.
Manchmal ist das Essen ja eine gute Methode, die Zeit auf dem Sportplatz totzuschlagen. Heute war das nicht nötig. Es dauerte zwar, bis das erste Tor fiel, aber dann wurde es ein offener Schlagabtausch mit schön herausgespielten Toren. Mit einem 1:1 zwischen Hoechst und Germania Okriftel ging es in die Pause. Danach wurde zuerst das 2:1 und dann das 3:2 jeweils ausgeglichen. Für Hoechst traf drei Mal derselbe Torschütze, der nach dem dritten Tor sogar einen Salto auspackte. Doch beim Stand von 3:3 wollten beide Teams unbedingt noch den Siegtreffer erzielen. Niemand war mit dem Punkt zufrieden. Es ging hin und her und es war völlig offen, wer das 4:3 erzielen wird. Ein Spieler von Hoechst sah sogar Gelb-Rot, weil er den Ball beim Freistoß zu früh spielte. In der 90.+3. Minute waren es dann die Gäste aus Okriftel, die den Ball über die Linie brachten. 4:3-Auswärtssieg für die Germania!

Dienstag, 22. August 2023

22.08.2023
3. Liga (D)
Preußen Münster - FC Ingolstadt 3:1
Preußenstadion (Münster)
9.042 Zuschauer (100 Gäste)

Dass ich bisher noch nie in Münster war, ist eigentlich kaum zu glauben. Es ist die einzige der 28 deutschen Großstädte mit mehr als 250.000 Einwohnern, in der ich noch nie gewesen bin. Und dabei war ich mir ziemlich sicher, dass es mir hier gefallen würde: Alles, was ich bisher über Münster und das Stadion wusste, sagte mir zu. Also gab es nun kein Halten mehr, als ich sah, dass hier dienstags nach meinem Kassel-Wochenende gespielt wurde. Zumal nun auch noch die Zeit rennt: Die erste Tribüne wurde schon abgerissen.
Tatsächlich plant man auch hier die Vernichtung eines traditionsreichen Stadions, um es durch eine moderne Arena zu ersetzen. Dabei ist die Preußen-Fankurve gigantisch. Neben 1860 in München die letzte große unüberdachte Heimkurve in Deutschland! Wenn man hier an der Hammer Straße steht, liegt eine große Portion Wehmut in der Luft. So eine Kurve mit bröckelnden Stufen, die aus allen Nähten platzt, war früher in Deutschland normal, wird man in Zukunft aber höchstens noch im Ausland finden.
Den Gästeblock konnte ich nicht einsehen, aber dort standen wohl 100 Ingolstädter. Der FCI war hier als Favorit angereist, ging aber eher unverdient mit 1:0 in Führung. Münster dagegen scheiterte permanent kläglich, unter anderem per Elfmeter. Es war die typische Geschichte vom bemühten, aber glücklosen Aufsteiger, der vom abgezockten, erfahrenen Gegner geschlagen wird. Doch dann kam Malik Batmaz und drehte das Spiel. Er traf in der 61. Minute zum Ausgleich und erzielte in der 88. Minute das 2:1. Das Stadion eskalierte jetzt völlig. Die Stimmung war vorher schon gut, aber jetzt machte auch wirklich jeder mit. In der 90.+4. Minute erzielten die Preußen sogar noch das 3:1 und machten den Deckel drauf.

Samstag, 19. August 2023

19.08.2023
4. Liga (D)
Hessen Kassel - Stuttgarter Kickers 2:1
Auestadion (Kassel)
3.016 Zuschauer (400 Gäste)

Der Saisonstart begann für den KSV recht verheißungsvoll. Nach dem 2:0 gegen Mainz II folgte zwar eine 2:3-Niederlage beim Titelfavorit TSV Steinbach, aber das gute Auswärtsspiel und die talentierten Neuzugänge lassen darauf hoffen, dass wir in dieser Saison nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden. Während in Kassel vorsichtiger Optimismus herrscht, ist es in Stuttgart schon regelrechte Euphorie. Der Aufsteiger hatte zuletzt mit 7:0 gegen Koblenz gewonnen und sich an die Tabellenspitze gesetzt.
Die Kickers sind wieder da! In den ersten 45 Minuten war das von den Stuttgartern auf dem Rasen und auf den Rängen auch wirklich beeindruckend. Ich habe schon lange keine Mannschaft mehr im Auestadion so offensiv auftreten und so gute Ecken schießen gesehen. Der Führungstreffer für die Gäste fiel dann aber meiner Meinung nach irregulär nach einem klaren Foulspiel. Wie auch immer, das 0:1 zur Pause war hochverdient und nichts deutete darauf hin, dass wir das noch drehen könnten.
Aber der Kader hat in der Breite an Qualität gewonnen. Wer da noch so alles auf der Bank saß, war brutal. Zur Pause kamen Stendera und Meha und Letztgenannter drehte die Partie innerhalb von acht Minuten durch zwei Standardsituationen im Alleingang. Das Auestadion kochte jetzt. Stuttgart hatte keine Kraftreserven mehr, auch aus deren Kurve kam immer weniger und bei brütender Hitze konnten wir den dreckigen Sieg über die Zeit retten. Das war kein schönes Spiel von uns, aber intensiv. Keine Torchancen, aber Zweikämpfe! Und am Ende drei Punkte für Kassel.