Sonntag, 27. September 2020

27.09.2020
5. Liga (D)
Türk Gücü Friedberg - FV Bad Vilbel 2:0
Sportanlage Eisenkrain (Rosbach vor der Höhe)
250 Zuschauer (30 Gäste)

Schon wieder ein Derby. In der Hessenliga trafen sich Türk Gücü Friedberg und Bad Vilbel zum Wetterau-Derby. Die Vorzeichen waren klar: Friedberg war perfekt in die Saison gestartet und hatte bisher alle Spiele gewonnen, während die Gäste traditionell im Tabellenkeller heimisch sind. Türk Gücü spielt seit einigen Jahren auf der Sportanlage Eisenkrain in Rosbach vor der Höhe, was einige Kilometer entfernt von Friedberg liegt, aber auch mit der Bahn ganz gut zu erreichen ist.
Für die Oberliga ist das auch alles völlig okay hier, es gibt Rindswurst, Köfte, türkische Musik und vier Stufen am Spielfeldrand. Sollte TGF aber in die Regionalliga aufsteigen, müsste man sich wohl wieder etwas neues einfallen lassen. Heute folgte erstmal Sieg Nummer fünf gegen gut mitspielende Gäste. Das 2:0 war am Ende verdient, aber ohne jeden Glanz. Auffälligster Akteur auf dem Sportplatz war das Maskottchen, das Getränke an die Zuschauer verteilen wollte, die aber weitgehend abgelehnt wurden.
Nach vielen sehr unterklassigen Partien war dieses Oberliga-Spiel ein kleines Highlight für mich. So hochklassigen Fußball hatte ich seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen. Die vielen Amateurkicks bedeuten in der Regel auch, dass viele Tore fallen. Zuletzt hatte ich sehr viele Bälle im Netz zappeln gesehen. Seit März 2019 war kein einziges 0:0 mehr dabei und daher konnte ich heute meinen Rekord von 49 Spielen ohne 0:0 einstellen. Noch ein weiteres fehlt zum Jubiläum und zum alleinigen neuen Rekordwert.
 

Sonntag, 20. September 2020

20.09.2020
8. Liga (D)
FSV Nieder-Olm - TSV Zornheim 1:3
Sportanlage Am Engelborn (Nieder-Olm)
150 Zuschauer (80 Gäste)

Heute kam es zum Derby zweier Orte in direkter Nachbarschaft, wobei Nieder-Olm mit knapp 9.000 Menschen mehr als doppelt so viele Einwohner hat im Vergleich zu Zornheim. Die ganz große Rivalität scheint hier nicht zu bestehen, denn es war ausgesprochen friedlich - auch wenn die Zuschauer schon ganz genau wussten, wo sie sich hinzustellen hatten und es wirklich zu keinerlei Durchmischung kam. Die Gäste hatten dabei die schönere Seite: Sonne von vorne und Stufen, daher sah auch ich mich als Gast und stellte mich zu den Zornheimern.
Ich freute mich über einen motivierten Stadionsprecher, fetzige Musik vor dem Anpfiff, ein Kuchenbuffet für den guten Zweck, eine wohlschmeckende Rindswurst und intensiven Fußball auf gepflegtem Rasen. Nieder-Olm legte los wie die Feuerwehr und schoss auch verdient das frühe 1:0. Danach sah es noch kurz so aus, als könne es hier durchaus einen Kantersieg geben, doch nach und nach erwachten die Gäste und fingen ihrerseits mit dem Fußballspielen an. Sie kamen zum Ausgleich und gingen noch vor der Halbzeitpause durch ein Eigentor in Führung
Nach dem Wechsel gelang es den Zornheimern, den eigenen Kasten sauber zu halten und sie konterten sich in der Nachspielzeit sogar noch zum 1:3. Das war eine beeindruckende Wende. Für mich ein unspektakulärer, aber dennoch gelungener Stadionbesuch.
 

Sonntag, 13. September 2020

13.09.2020
7. Liga (D)
VfR Kaiserslautern - TuS Steinbach 2:1
Waldstadion am Erbsenberg (Kaiserslautern)
200 Zuschauer (50 Gäste)

Am heutigen Sonntag spielte der 1. FC Kaiserslautern gegen Jahn Regensburg im DFB-Pokal eine sehr spannende Partie, die erst im Elfmeterschießen entschieden wurde. Doch leider wurde die Partie unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen. Nur ein paar wenige Steinwürfe entfernt wurde dagegen vor Zuschauern gespielt. Ich lief also am berühmten Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg vorbei in Richtung Erbsenberg. Zwischendurch sah ich immer mal wieder ein paar FCK-Trikotträger, aber nichts erinnerte hier so wirklich an DFB-Pokal. 
Das Stadion am Erbsenberg und der VfR Kaiserslautern, der seine beste Zeit vor 60 Jahren als Zweitligist hatte, haben es aber auch in sich. Das Stadion ist einfach ein Traum und stand schon lange auf meiner Liste. Die alte Holztribüne erfreute sich heute bei hohen Temperaturen großer Beliebtheit. Vorher spielte schon die 2. Mannschaft der VfR und die meisten Besucher gaben sich beide Partien und blieben einfach sitzen. Rund um die Tribüne gibt es überall viele Stehplätze, teilweise arg zugewachsen, aber für Nostalgiker einfach herrlich.
Die beiden Rentner, die die komplette erste Halbzeit noch einträchtig mit Mundschutz vor der Anzeigetafel herumsaßen, bekamen heute drei Mal etwas zu tun. Der VfR siegte im ersten Saisonspiel der Landesliga West verdient mit 2:1 gegen TuS Steinbach. Die Gäste waren in der abgebrochenen Vorsaison ungeschlagen aus der Bezirksliga aufgestiegen und wären wohl auch ohne Pandemie inzwischen Landesligist. Dem VfR kam der Abbruch nicht ganz ungelegen. Als Dritletzter konnte man somit entspannt die Klasse halten.
Erwähnenswert waren noch drei Platzverweise, weil sich manche Spieler einfach nicht so recht im Griff hatten. Das Publikum ließ sich vom Temperament der Kicker aber nicht so wirklich anstecken. Es blieb eher ruhig und gesittet auf den Rängen. Auffällig war jedoch, dass mehrere VfR-Fans mit Fanartikeln durch die Gegend liefen. Super, wie eine ältere Dame auch bei diesem Wetter nicht auf ihren warmen VfR-Schal verzichtete.
 

Sonntag, 6. September 2020

06.09.2020
7. Liga (D)
VfR Grünstadt - TSG Bretzenheim 4:1
Rudolf-Harbig-Stadion (Grünstadt)
120 Zuschauer (15 Gäste)

Es geht endlich wieder richtig los, es wird wieder um Punkte gespielt! In Rheinland-Pfalz wurden aufgrund der abgebrochenen Vorsaison auf mehreren Ebenen die Ligen geteilt, damit sie nicht so aufgebläht sind. In der Landesliga Südwest, Gruppe Ost, gibt es jetzt zum Beispiel eine Staffel Nord, damit sind auch alle vier Himmelsrichtungen mal in einer Liga benannt. Zum Saisonauftakt empfing der VfR Grünstadt den Mainzer Stadtteilverein TSG Bretzenheim. Für mich war es der vorletzte fehlende Sportplatz der Nord-Staffel, die aber auch nur 9 Teams umfasst.
Man erreicht das Rudolf-Harbig-Stadion über eine Eisenbahnbrücke, die über die Station "Grünstadt Nord" führt. Mit anderen Worten: Wer mit der Bahn unterwegs ist, hat einen sehr kurzen Fußweg und kann sich gar nicht verlaufen. Auch die Infrastruktur im Stadion ist sehr gut. Der Biergarten mit Blick aufs Spielfeld hat rechtzeitig geöffnet und es gibt sensationelle drei verschiedene Bratwurst-Sorten. Ich entschied mich natürlich für die Thüringer Variante und hatte nur das Pech, ein extrem schwarz verkohltes Exemplar zu bekommen.
Rund um das Spielfeld gibt es ein wenig Natur: Grashügel und jede Menge Bäume. Auf der Hauptseite haben die Zuschauer die Wahl zwischen Stehplätzen, an zwei Stellen roten Schalensitzen, mehreren Holzbänken und natürlich dem Biergarten. Das macht schon wirklich Spaß, hier Zuschauer zu sein. Der Stadionsprecher verkündete, dass 120 Besucher anwesend waren und das Spiel live im Internet übertragen wurde. Man konnte schon das Gefühl bekommen, hier bei einem Oberliga-Spiel anwesend zu sein. Vom Ambiente her passte das alles. Die Partie selbst war recht einseitig und wurde am Ende völlig verdient 4:1 von Grünstadt gewonnen.