Sonntag, 17. Februar 2019

17.02.2019
8. Liga (D)
1.SC Kohlheck - TSG Mainz-Kastel 1:0
Sportplatz Schönbergstraße (Wiesbaden)
70 Zuschauer (40 Gäste)
Heute waren wieder acht Sonnenstunden angesagt, also ging es erneut auf den Sportplatz, diesmal in den Wiesbadener Stadtteil Kohlheck. Wie ich der Vereinszeitung des 1.SC Kohlheck entnehmen konnte, war der gesamte Spieltag um zwei Wochen nach vorne verschoben worden, damit in zwei Wochen jeder beim Karneval dabei sein kann. Das erstaunte mich doch ein bisschen, denn ich dachte, in Wiesbaden sei das nicht ganz so extrem wie in Mainz. Aber tatsächlich ist für das erste März-Wochenende kein einziges Spiel in Wiesbaden angesetzt.
Der Kick fand auf einem Kunstrasenplatz statt, der auf einer Seite ein paar Stufen zu bieten hat, die allerdings im Schatten lagen. Die meisten Zuschauer versammelten sich gegenüber in der Sonne. Allerdings hing das auch damit zusammen, dass dort die Seite der Gäste war, die mehr Zuschauer hierher mitbrachten als die Gastgeber aus Kohlheck mobilisieren konnten. Auch auf dem Rasen war die TSG Kastel hoch motiviert und legte ambitioniert los. Ein Angriff nach dem anderen wurde vorgetragen. Dass es zur Pause noch 0:0 stand, war ein kleines Wunder.
Nach dem Seitenwechsel gab Kastel das Heft allerdings aus der Hand und das Spiel war nun offen. Eine Viertelstunde vor dem Ende stolperte Kohlheck schließlich einen Angriff ins gegnerische Tor und rettete das schmeichelhafte 1:0 irgendwie über die Zeit. Kohlheck zieht damit in der Tabelle an Kastel vorbei, aber wahrscheinlich wird das für die beiden Mittelfeld-Mannschaften am Ende nicht relevant sein. Für mich gab es heute mal wieder ein Jubiläum zu feiern: Mein 100. besuchtes Stadion in Hessen. Eines ohne die ganz großen Highlights. Abhaken und weiter.

Samstag, 16. Februar 2019

16.02.2019
5. Liga (D)
FV Engers - VfB Dillingen 5:0
Stadion am Wasserturm (Neuwied)
250 Zuschauer
Das Stadion in Neuwied-Engers liegt direkt am dortigen Bahnhof, doch am heutigen Spieltag musste ich insgesamt vier Mal ungeplant in einen Bus steigen, weil bei der Bahn nahezu alles schief lief. Die An- und Abreise hätte einen eigenen Artikel verdient, aber das wichtigste war natürlich, dass ich noch rechtzeitig zum Einlauf der Mannschaften am Stadion eintraf. Der FV Engers empfing den VfB Dillingen in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Die Gastgeber befinden sich in der oberen Tabellenhälfte, während Dillingen Woche für Woche vermöbelt wird und vor dem Abstieg steht.
Der Sportplatz hat auf drei Seiten Stufen und ist somit ganz okay. Das Highlight steht aber außerhalb der Anlage: Der Wasserturm! Ein schönes, über 100 Jahre altes Bauwerk, das dem Stadion nicht nur seinen Namen gibt, sondern auch ein Gesicht. Bei herrlichem Frühlingswetter galt es nun die 90 Minuten zu genießen. Das war dann auch kein großes Problem, denn wenn man mal zur Abwechslung nicht friert und den Schlusspfiff herbeisehnt, sondern eigentlich noch stundenlang weitergucken könnte, dann geht es plötzlich ganz schnell, bis das Spiel wieder vorbei ist.
Das 1:0 bekam ich nicht mit, weil ich gerade die rabenschwarzen Stellen meiner verkohlten Bratwurst entsorgte. Das 2:0 fiel nach einer Ecke und auch das 3:0 noch vor der Pause. Spätestens mit dem 4:0 war klar, dass Dillingen sein achtes Spiel in Folge verlieren würde, das zweite übrigens vor meinen Augen nach dem 0:3 im Derby gegen Wiesbach im November. Noch vor dem 5:0 hatte ich mir eine Rindswurst geholt, die viel besser schmeckte als die Bratwurst, aber auch an einigen Stellen bedenklich schwarz war. Schließlich wurde pünktlich abgepfiffen und ich machte mich zufrieden auf den Weg zum Bahnhof, wo mir ein Ticketautomat die Information über gleich drei ausfallende Züge auf unterschiedlichen Strecken auf meinem Heimweg übermittelte.

Sonntag, 10. Februar 2019

10.02.2019
1. Liga (NL)
Fortuna Sittard - SBV Excelsior 4:1
Fortuna Sittard Stadion (Sittard)
8.479 Zuschauer (130 Gäste)
Am Sonntagmittag um 12:15 Uhr wird in den Niederlanden angepfiffen. Wann die Spieler da Mittagessen sollen, bleibt ein Rätsel. Wie auch immer, ich war da und hatte es gerade so pünktlich zum Anpfiff geschafft. Heute spielte wieder ein sehr grenznaher Verein, Fortuna Sittard, gegen den SBV Excelsior aus Rotterdam, der in seiner Heimatstadt die Nummer Zwei hinter Feyenoord ist. Beide Teams befinden sich in der Tabelle im spannenden Bereich zwischen Europapokalhoffnung und Abstiegsangst.
Die Fortuna hatte den besseren Tag erwischt und spielte zeitweise wie im Rausch. Aber auch die Gäste wagten sich immer wieder nach vorne und probierten einiges. Das 4:1 fiel am Ende vielleicht um ein Tor zu hoch aus. 4:2 wäre auch ein schönes Ergebnis gewesen. Es war jedenfalls schön anzusehen. Das Stadion dagegen zeigte sich typisch im BeNeLux-Stil mit vier spielfeldnahen Tribünen ohne nennenswerte Highlights. Etwas kurios allerdings, dass die Sitzschalen in blau und rot gehalten wurden, wo doch die Vereinsfarben gelb und grün sind.
Dieselben Farbkombinationen wie heute, also ein Spiel zwischen einer gelb-grünen und einer rot-schwarzen Mannschaft, hatte ich bisher erst einmal gesehen, nämlich vor einem Jahr bei der Partie zwischen Sacavenense und Mafra in Portugal. Auch diesmal stach es sofort ins Auge. Ich finde es sehr erfrischend, Spiele zu sehen, in denen keine Mannschaft etwas Weißes trägt. Es mag eine etwas eigenwillige Vorliebe sein, aber Weiß kann man gerne auf dem Tennisplatz tragen. Im Fußballstadion freue ich mich immer über Mut zur Farbe. Natürlich sollten die Trikotfarben dabei auch in den Vereinsfarben vorkommen und nicht völlig vereinsfremde Farben verwendet werden.

Samstag, 9. Februar 2019

09.02.2019
1. Liga (NL)
VVV-Venlo - Willem II Tilburg 2:1
Stadion De Koel (Venlo)
6.134 Zuschauer (300 Gäste)
Keine 30 Kilometer von Mönchengladbach entfernt wartete am Abend das nächste Erstligaspiel. Unmittelbar hinter der niederländischen Grenze trägt VVV-Venlo seine Heimspiele in der Eredivisie aus. Venlo ist eine kleine Stadt, das Stadion de Koel ist das zweitkleinste der Liga - dementsprechend ging es hier etwas beschaulicher zu. Da aber das Stadion durch einige bauliche Hingucker viel Charme hat, fühlte ich mich direkt wohl. Man läuft durch einen breiten Tunnel in das Stadion ein und blickt auf vier unterschiedliche Tribünen.
Es gibt auf zwei Seiten Oberränge, dazu unüberdachte Sitzplätze, eine Stehplatztribüne und somit mehr Abwechslung als in vielen anderen niederländischen Stadien. Für die Stimmung im Stadion sorgten allerdings die Gästefans aus Tilburg mehr als die Anhänger der Heimelf. Die sangen erst dann durchgängig, als sich der 2:1-Heimsieg abzeichnete. Peniel Mlapa, der vor der Saison aus Dresden nach Venlo gewechselt war und bis dahin ausschließlich in Deutschland gespielt hatte, traf doppelt und bescherte den Gelb-Schwarzen die drei Punkte.
Venlo liegt nun auf Platz sieben und kann durchaus vom Europapokal träumen, für den man sich ab jenem siebten Platz in PlayOff-Spielen qualifizieren kann. VVV war erst 2017 wieder in die Eredivisie aufgestiegen, bisher nahm der Verein noch nie an den internationalen Wettbewerben teil.
09.02.2019
1. Liga (D)
Borussia Mönchengladbach - Hertha BSC 0:3
Borussia-Park (Mönchengladbach)
48.232 Zuschauer (1.500 Gäste)
Nach zweieinhalb Monaten beendete ich meine Winterpause und besuchte mal wieder ein Fußballspiel. Das Wetter war leider noch schlimmer als bei meinem letzten Spiel im November. Offenbar sind selbst zweieinhalb Monate noch nicht genug. Im nächsten Winter muss die Pause noch länger sein, aber in diesem Fall bot sich der Spielbesuch schon extrem an. Mit Mönchengladbach konnte ich nämlich die Bundesliga komplettieren und gleichzeitig ein Wochenende mit mehreren interessanten Spielen innerhalb des näheren Umkreises gestalten.
Borussia Mönchengladbach hatte bisher eine tolle Saison mit einer überragenden Heimbilanz: Neun Spiele, neun Siege, nur drei Gegentore. Nun kam aber Hertha BSC vorbei, der Robin Hood der Bundesliga. Das Team aus Berlin vesteht es nämlich besonders gut, gegen die stärksten Teams fast immer zu punkten und gegen die schwächeren die Punkte wieder zu verschenken. Folgerichtig gab es heute einen Auswärtssieg. Auffällig waren dabei besonders die ersten beiden Tore nach jeweils beeindruckenden Solo-Läufen von Kalou und Selke.
Der Borussia-Park ist ein sehr mittelmäßiges Bundesliga-Stadion mit einer ebenso mittelmäßigen Atmosphäre. Klar, es geht in dieser Liga auch deutlich schlechter, aber ein Knaller so wie es früher wohl der Bökelberg war, ist Mönchengladbach leider überhaupt nicht mehr. Hier ist alles irgendwie grau und nichts besonderes. Von daher bin ich recht froh, auch diese Pflicht nun erledigt zu haben.