Mittwoch, 20. Juni 2018

20.06.2018
[B-Jun] Testspiel (D)
FV Biebrich - FC Bierstadt 3:6
Dyckerhoff-Sportfeld, KR2 (Wiesbaden)
30 Zuschauer (15 Gäste)
Direkt neben dem schönen Dyckerhoff-Sportfeld in Wiesbaden-Biebrich gibt es zwei Kunstrasenplätze. Der erste Kunstrasenplatz kann sich ebenfalls sehen lassen mit seinen fünf Stufen. Der zweite Kunstrasenplatz ist einfach nur ein Kunstrasenplatz. Ohne alles, wie man so schön sagt. Aber da ja jeder Platz dieser Welt einmal besucht werden will, muss man eben auch dort einmal hinfahren. Da die ersten beiden Mannschaften des FV Biebrich die beiden Hauptplätzen bespielen, musste der KR2 mit den B-Junioren besucht werden.
Am heutigen Tag stand ein Testspiel zwischen den B-Junioren des FV Biebrich und denen des FC Bierstadt auf dem Programm. In einem munteren Schlagabtausch war Bierstadt das bessere Team, das folgerichtig mit 6:3 gewann. Für mich als Beobachter, der sich normalerweise keine Jugendspiele ansieht, war es aber interessant zu sehen, auf welchem Level man sich in dem Alter so bewegt. War schon ganz gut, aber es muss auch noch einiges gelernt werden. Wäre ich als Talentsichter angereist, dann hätte ich dem Siebener von Bierstadt ein Vertragsangebot gemacht.
Bei herrlichem Wetter ließ ich die Saison Revue passieren, denn das war heute mein letztes Spiel in dieser Spielzeit. Und die letzten zwölf Monate waren grandios: Pyroshow in Sarajevo, Championsleague in Maribor, Derby in Lissabon, Schneetreiben in Lüttich, Regenschirm-Würfe in Vila Franca de Xira, Gästeblock-Ekstase in Pilsen, eine intensive Rückrunde mit Kassel, Komplettierung der Regionalliga, der 300. Ground, zwei miterlebte Aufstiege und viele kleine Highlights in großen und kleinen Stadien. Weiter so in der neuen Saison!

Sonntag, 17. Juni 2018

17.06.2018
Testspiel (D)
TuS Dichtelbach - SG Soonwald 5:3
Römerstadion (Dichtelbach)
50 Zuschauer 
Die Sommerpause steht vor der Tür. Das bedeutet, dass es schwerer wird, Spiele live im Stadion zu verfolgen, aber unmöglich ist es nicht. Das ist Vereinen wie der TuS Dichtelbach zu verdanken, die ihr Sportfest auf diesen Sonntag legte. Das Hauptprogramm war ein Freundschaftsspiel gegen die SG Soonwald und das konnte man sich nicht entgehen lassen, wenn man nicht weit entfernt vom Spielort wohnt. Dichtelbach ist allerdings wirklich nur ein Dorf, das in den letzten zehn Jahren rund 100 Einwohner verloren hat und momentan nur 640 Menschen beherbergt.
Zählt man die Spieler mit, dann war etwa jeder zehnte Dorfbewohner beim Sportfest zugegen. Eine Quote, von der andere Städte nur träumen können. Dennoch betrachtete die Mehrzahl der Besucher das Spielgeschehen nur nebenbei und vergnügte sich stattdessen am Getränkestand, am formidablen Kuchenbuffet oder auf der Hüpfburg. Das Testspiel des Neuntliga-Absteigers, der an diesem Nachmittag einen Zehntliga-Absteiger mit 5:3 besiegte, hatte ohnehin keinen sportlichen Wert. Die Torfolge war mit 0:1 - 5:1 - 5:3 aber recht interessant.
Die TuS Dichtelbach hat ihren neuen Sportplatz erst im letzten Jahr eingeweiht. Das größte Highlight ist wohl die Tatsache, dass man sich für Natur- und gegen einen Kunstrasen entschieden hat. Ansonsten kommt der Sportplatz ohne Sehenswürdigkeiten aus, aber es wäre auch vollkommen unnötig gewesen, hier eine Tribüne oder viele Stufen zu bauen. Es ist einer dieser Sportplätze, die man sich aber dennoch beim Besuch ganz genau ansehen sollte, denn es ist nicht zu erwarten, dass man als neutraler Besucher noch einmal hier her kommt.

Sonntag, 10. Juni 2018

10.06.2018
Relegationsspiel zur 10. Liga (D)
VfB Offenbach II - SSG Langen II 2:0
Sportanlage Bierbrauerweg (Offenbach)
150 Zuschauer (50 Gäste)
Im Vergleich zu gestern ging es heute zwei Ligen tiefer, aber erneut fuhr ich in den Kreis Offenbach. Dort wird scheinbar länger in die Sommerpause hinein gespielt als anderswo. Diesmal traf ich auf eine Vierergruppe (zwei von oben, zwei von unten), die zwei Plätze in der Kreisliga B ausspielten. Die Teilnehmer waren ausschließlich zweite Mannschaften, und zwar vom VfB Offenbach, der SSG Langen, Pars Neu-Isenburg und der TSG Mainflingen. Nach zwei Spieltagen hatten alle Mannschaften einmal gewonnen. Drei Punkte und extrem ähnliche Torverhältnisse.
Trotzdem musste man nicht auf den anderen Platz schauen, denn es war klar: Wer gewinnt, spielt automatisch höherklassig, wer verliert geht runter bzw. bleibt unten. Bei einem Unentschieden hat die Mannschaft mit dem leicht besseren Torverhältnis Glück. Bei beiden parallel ausgetragenen Spielen wurde also jeweils ein Aufstieg gefeiert, das war vorher schon klar. Ich entschied mich aus Bequemlichkeit für das näher gelegene Spiel in Offenbach. Der VfB spielt in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Kickers, nur ein Park trennt beide Vereine.
Der Sportplatz ist reichlich unspektakulär und ist dennoch ganz nett anzusehen. Es gibt keine Tribüne im klassischen Sinn, aber einen Unterstand mit einigen Sitzmöglichkeiten, der von der Fankurve des VfB besetzt wurde. Sogar eine Trommel hatten sie dabei. Der Stadionsprecher verlas von dort die Aufstellungen und hatte auch einen Schlachtruf parat, den er durch sein Mikrofon zum Besten gab. Ansonsten sind rund herum um den Sportplatz hohe Bäume zu bestaunen. Wie gesagt, es sieht schön aus, aber für großen Zuschauerandrang ist dieser Platz nicht gemacht.
Im Unterschied zum Vortag reichte dem Gastgeber diesmal das Unentschieden. Doch darauf wollte sich der VfB nicht verlassen, also stürmte man nach vorne. Von Langen kam zu wenig. Aber auch diesmal dauerte es bis kurz vor Schluss, bis das erlösende Tor fiel. Per umstrittenem Elfmeter fiel auch hier noch ein weiteres. Insgesamt stieg der VfB Offenbach II aber verdient auf. Kurz vor und direkt nach dem Führungstor wurden Böller auf der Gegenseite gezündet, die den Schiedsrichter zu einer Spielunterbrechung zwangen. Drei Ordner sorgten schließlich für Ruhe und so stand meinem zweiten besuchten Aufstieg an einem Wochenende nichts im Weg.

Samstag, 9. Juni 2018

09.06.2018
Relegationsspiel zur 8. Liga (D)
KV Mühlheim - SV Dreieichenhain 3:0
Sportzentrum Anton-Dey-Straße (Mühlheim am Main)
500 Zuschauer (100 Gäste) 
Die Relegationsspiele gehen in ihre finalen Runden. Im Kreis Offenbach fanden sich drei Teilnehmer zusammen, um den letzten freien Platz in der Kreisoberliga auszuspielen: TuS Zeppelinheim als Drittletzter der Kreisoberliga, sowie KV Mühlheim und SV Dreieichenhain als jeweils Zweitplatzierte ihrer Gruppen in der unterklassigen Kreisliga A. Die ersten beiden Spiele offenbarten, dass die Kreisliga nicht so schlecht dasteht: Mühlheim gewann mit 5:1 und Dreieichenhain mit 6:0 gegen den eigentlich höherklassigen Vertreter aus Zeppelinheim.
Damit war Zeppelinheim schon vor dem letzten Spieltag sicher abgestiegen. Mühlheim und Dreieichenhain kämpften im direkten Duell um den Aufstieg. Wegen des Torverhältnisses genügte dem Gast ein Unentschieden. Mit dem schönen Mühlheimer Stadion war ein vernünftiger Rahmen für dieses entscheidende Spiel gegeben. Wer einen Schattenplatz haben wollte, bekam auch einen. Das Stadion ist groß genug. Neben der Haupttribüne gibt es auch eine vernünftige Gegengerade und auch hinter dem Tor einige Stufen und Bierbänke im Schatten.
Mühlheim warf gleich alles nach vorne, hatte aber Pech bei einem Pfostenschuss und spielte viele Möglichkeiten nicht gut aus. Zur Pause stand es 0:0. Mit zunehmender Spielzeit schien der Glaube an den Aufstieg zu weichen. Die Gastgeber wurden müde. Immer mal wieder kam auch Dreieichenhain vors gegnerische Tor, aber die brachten auch nichts zustande. Ich ging fest von einem 0:0 aus. In der 85. Minute gab es noch einmal Freistoß für Mühlheim. 20 Meter, über die Mauer geschlenzt, drin! 1:0 für Mühlheim. Plötzlich änderte sich alles, Dreieichenhain stürmte nach vorne.
Und Mühlheim konterte. Es fiel das 2:0 in der 90.+4. Minute und das 3:0 in der 90.+6. Minute. Am Ende stieg die etwas glücklichere Mannschaft auf, aber betrachtet man den enormen Aufwand bei hohen Temperaturen, dann ist der Sieg sicherlich auch verdient. In Anbetracht der Größe des Ortes Mühlheim (28.000 Einwohner) und des Stadions, ist es schon ganz gut, dass hier zumindest achte Liga geboten wird. Von der Infrastruktur aus betrachtet wäre sicher auch deutlich mehr möglich.

Sonntag, 3. Juni 2018

03.06.2018
Relegationsspiel zur 7. Liga (D)
SG Nieder-Roden - SG Flörsbachtal 3:0
Sportanlage Hainburgstraße (Nieder-Roden)
500 Zuschauer (100 Gäste)
Heute ging es um den Aufstieg in die Gruppenliga Frankfurt Ost. Allerdings wurde erst einmal das Halbfinale zu Ende gespielt. Die SG Nieder-Roden hatte in Flörsbachtal mit 5:2 gewonnen, diesen Vorsprung galt es nun zu verwalten, um dann am Mittwoch in das Endspiel um den Aufstieg gegen den Sieger aus Eintracht Oberrodenbach gegen die Sportfreunde Oberau einzuziehen. Die heutige Aufgabe löste Nieder-Roden mit Bravour, dem 5:2 auswärts folgte nun ein 3:0 vor heimischer Kulisse. Das Finale auf neutralem Platz kann kommen.
Auch abseits des Platzes präsentierte sich Nieder-Roden von seiner besten Seite. Da ist zunächst einmal der angenehm kurze Weg vom Bahnhof zum Sportplatz. Dort erhält man eine sehr schöne Eintrittskarte mit aufgedruckter Spielpaarung, kauft sich eine nicht überteuerte Bratwurst, holt sich ein Getränk im originellen SGN-Becher und setzt sich in die Sonne oder den Schatten. Auswahl hat man genug. Merkwürdig, dass mir dieses Stadion bisher durch die Lappen gegangen ist. Mit seinen grasbewachsenen Stufen auf zwei Seiten ist es wirklich sehr schön.
Hinter dem Tor laden einige Bierbänke noch zum Verweilen ein. Dort sieht man zwar wegen einiger Werbebanden und des Zauns nicht viel vom Spiel, aber tatsächlich nutzte ich auch dieses Angebot. Ich träume davon, irgendwann mal alle Sportplätze im Rhein-Main-Gebiet gesehen zu haben, um die Zeit zu haben, zu den schönsten nochmal zurückzukehren. Auf Nieder-Roden hätte ich echt nochmal Lust. Mitte der ersten Halbzeit gab es sogar einen SGN-Wechselgesang zwischen einzelnen Personen auf der Hintertor-Seite und der Geraden.
Irgendwann machte die Nachricht die Runde, dass Oberrodenbach mit 3:0 in Oberau führte. Durchaus überraschend nach einem 4:4 im Hinspiel. Nun wird also das Duell zwischen Nieder-Roden und Oberrodenbach über den Aufstieg in die Gruppenliga entscheiden.