31.03.2019
5. Liga (D)
VfB Ginsheim - Hessen Kassel 2:4
Sport- und Jugendzentrum an der Mainspitze (Ginsheim-Gustavsburg)
410 Zuschauer (200 Gäste)

Mit Ginsheim und Kassel trafen die beiden Mannschaften der Stunde aufeinander. Nicht überraschend entwickelte sich eine intensive Partie, in der es ständig hin und her ging. Spiele mit Ginsheimer Beteiligung sind traditionell torreich. Der VfB ist offensivstark, aber auch anfällig bei schnellen Gegenstößen. Sie trafen zwar auch heute wieder zwei Mal ins Tor und das auch noch kurioserweise durch die Torschützen Fischer und Fisch, aber in der Abwehr schwammen sie immer wieder. Der KSV nutzte das clever aus. Beide Teams hätten auch noch weitere Tore erzielen können.

Der Sportplatz ins Ginsheim ist der wahrscheinlich kleinste und engste in der Hessenliga. Man hätte erwarten können, dass er heute aus allen Nähten platzt, aber selbst zu diesem Spiel kamen gerade einmal 410 Zuschauer, davon etwa die Hälfte aus Kassel. Der Zuschauerschnitt von Ginsheim liegt bei 211, so viele eigene Zuschauer auf Seiten der Blau-Weißen waren es also auch diesmal wieder. Schade, dass nicht mehr Leute kamen, aber Wehen-Wiesbaden und Eintracht Frankfurt spielten ebenfalls heute und das war vielen Menschen in der Umgebung wohl wichtiger.

Das beste an Ginsheim sind und bleiben die Bratwurst und der Stadionsprecher. Auch bei meinem Drittbesuch hier auf dem Gelände konnte man sich auf die gewohnte Qualität neben dem Rasen verlassen. Schade, dass dieser Verein ansonsten so unspektakulär daherkommt und nur die wenigsten Fußballinteressierten in Ginsheim-Gustavsburg für sich begeistern kann.

24.03.2019
7. Liga (D)
SpVgg Eltville - FC Bierstadt 4:2
Emil-März-Stadion (Eltville)
400 Zuschauer (50 Gäste)

Heute stand ein echtes Spitzenspiel in der Gruppenliga Wiesbaden an. Erster gegen Zweiter und beide Mannschaften trennte nur ein Punkt. Der Tabellendritte hatte schon einige Punkte Abstand. Das Duell versprach einen Fingerzeig, für wen es in der nächsten Saison in der Verbandsliga weitergehen würde. Völlig zurecht strömten zahlreiche Zuschauer ins Emil-März-Stadion. 400 Besucher sind für die siebte Liga ein toller Wert. Der Grillmeister hatte schon vor der Halbzeitpause erste Engpässe, aber bis dahin konnten Putensteak und Rindswurst ganz gut überzeugen.

Das Stadion hat auf der einen Seite drei Stufen und gegenüber einen grünen Hang als Naturtribüne. Im Hintergrund runden Weinberge das nette Panorama ab. Nach 20 gespielten Minuten hatten sich beide Teams gut abgetastet und das engagierte Eltville kam nun häufiger vors Tor. Etwas glücklich durch einen schnellen Doppelschlag stand es plötzlich 2:0. Nach der Pause gab es zwei Elfmeter, auf jeder Seite einen. Eltville traf zum 3:0 und Bierstadt verschoss legendär. Erst den Torwart abgeschossen und den Nachschuss über das völlig freie Tor gesemmelt.

Als dann auch noch das 4:0 fiel, war die Messe natürlich gelesen. Doch genau dann, als die ersten Besucher schon im Auto saßen, drehte Bierstadt nochmal auf. Das 4:1 fiel sieben Minuten vor Schluss. Das 4:2 mit dem Ende der regulären Spielzeit. Hätten die Gäste das Spielgerät in der Nachspielzeit nicht dämlich neben das Tor gesetzt, sondern klug im Strafraum ausgespielt, dann wäre hier vielleicht tatsächlich noch was drin gewesen. Stattdessen holte sich Eltville alle Punkte und setzt sich in der Tabelle etwas ab. Eine erste Vorentscheidung im Meisterschaftskampf.

09.03.2019
5. Liga (D)
Hessen Kassel - FC Gießen 0:0
Auestadion (Kassel)
2.200 Zuschauer (100 Gäste)

Die Vorfreude auf das Spitzenspiel der Hessenliga war enorm groß. Nach dem Sieg zum Jahresauftakt gegen Neu-Isenburg und dem zeitgleichen Patzer von Alzenau scheint tatsächlich der zweite Platz möglich zu sein und es eine sehr spannende Rückrunde zu werden. Dass mitten in diese Euphorie hinein unter der Woche bekannt wurde, dass unser Trainer am Saisonende gehen muss, weil er während der kommenden Saison an einem Trainerlehrgang teilnehmen möchte, machte viele Fans betroffen. Anderswo lässt sich das doch auch miteinander vereinbaren.

Schade um das gerade neu aufgebaute Vertrauen in die Vereinsführung, die seit der Insolvenz die Geschicke des Klubs leitet. Aber es hilft ja nichts, die Saison geht trotzdem weiter und aufsteigen möchte ja trotzdem jeder in Kassel. Das heutige Duell gegen Gießen war hart umkämpft, extrem intensiv, aber niemand wollte das letzte Risiko gehen. Deshalb war das Ergebnis von 0:0 folgerichtig. Es hilft Gießen mehr als dem KSV, aber trotzdem ging ich wie viele andere auch zufrieden nach Hause. Es hat einfach Spaß gemacht, weil es unglaublich spannend war.

Freude machte auch die gut gefüllte Nordkurve. Hunderte KSV-Anhänger in allen Blöcken peitschten die Mannschaft 90 Minuten lang nach vorne. Auf der Gegenseite war die Südkurve endlich mal wieder geöffnet und es machten sich dort knapp 100 Gießener breit. Es ist noch keine vier Jahre her, dass der alte VfB Gießen zum Pokalspiel in Kassel gastierte. Damals hatten die Gäste einige schöne alte Fahnen dabei, diesmal positionierte man sich hinter einer wenig ansprechenden gedruckten Zaunfahne und ließ auch sonst keinen Zweifel daran, dass die Gießener Fankultur nichts mehr mit der gemeinsam hat, die man noch vor wenigen Jahren als respektabel eingestuft hatte.

02.03.2019
1. Liga (M)
Mosta FC - Pietà Hotspurs 3:2
Ta'Qali National Stadium (Ta'Qali)
150 Zuschauer (20 Gäste)

Vor einer Woche war Malta wegen eines schweren Sturms in den internationalen Schlagzeilen. Es hatte so heftig gestürmt, dass Fische aufgewirbelt wurden und vom Himmel fielen. Und das schlimmste: Fußballspiele wurden abgesagt. Auch das Trainingsgelände des heutigen Gastgebers, Mosta FC, war in Mitleidenschaft gezogen worden, Dächer waren eingestürzt. Nun aber hatte sich die Situation zum Glück normalisiert und auch wenn der Wind extrem heftig wehte, konnte zumindest bei regulären Bedingungen und Sonnenschein angepfiffen werden.

Das Nationalstadion von Malta steht mitten im Landesinneren und wird von mehreren Mannschaften genutzt, das zweitgrößte Stadion steht direkt daneben. Ta'Qali ist also der wichtigste Anlaufpunkt für den maltesischen Fußball. Und so kaufte ich mit meiner 8 Euro teuren Eintrittskarte auch gleich zwei Spiele auf einmal. Mosta gegen Pietà um 14 Uhr und Sliema gegen Hamrun um 16 Uhr, beide Spiele fanden hier im Nationalstadion statt. Geöffnet war nur eine Tribüne und diese wurde aufgeteilt in zwei Bereiche. Ich hatte den Pietà bzw. Hamrun-Block erwischt.

Ein wenig Stimmung gab es allerdings nur auf der anderen Seite bei den Fans von Mosta FC. Dort versammelten sich im Lauf des Spiels bis zu 20 Fans, die ebenso viele Fahnen dabei hatten, ansonsten kam noch eine Trommel zum Einsatz. Das Stadion ist eine Wucht, auch wenn es natürlich viel zu leer blieb. Da muss es schon zu Länderspielen gegen richtig große Gegner kommen, bis es hier mal voll wird. Im September 2017 beim Länderspiel Malta gegen England war das Stadion mit knapp 17.000 Zuschauern fast ausverkauft, ebenso gegen Italien 2014.

Fußballerisch war das heute allerdings auch echt dürftig und hatte nicht mehr als die 150 Besucher verdient. Jeder deutsche Siebtligist hätte hier leichtes Spiel gehabt. Pietà hatte als Vorletzter acht Spiele am Stück verloren, mühte sich aber redlich und kam nach einem 0:2 noch zum Ausgleich, um dann doch 2:3 zu verlieren. Trotz des spannenden Spielverlaufs machte das Spiel allerdings keinen großen Spaß. Man war weit weg vom Geschehen und konnte keinen Bezug aufbauen, sodass ich jedes Tor mit einer gewissen Gleichgültigkeit vernahm. Das Folgespiel um 16 Uhr fand dann ohne mich statt.