Freitag, 3. Mai 2019

03.05.2019
5. Liga (D)
SG Barockstadt Fulda-Lehnerz - Hessen Kassel 6:2
Sportpark Johannisau (Fulda)
1.600 Zuschauer (700 Gäste)
Neun Jahre nach meinem letzten Besuch im Hessenpokal ging es mal wieder nach Fulda, diesmal zum Ligaspiel gegen das Barockstadt-Konstrukt. Heute gab es freie Platzwahl im gesamten Stadion. Darum lief auch jeder umher, wie er gerne wollte. Die Szene von Borussia Fulda hielt einige Transparente hoch, um danach mit unbekanntem Ziel aus ihrer Kurve zu verschwinden. Die Kasseler Szene hielt sich größtenteils auf der anderen Seite auf. Auf der Gegengerade saßen ebenfalls fast ausschließlich Gästefans. Dazu noch viele Groundhopper, aber für Fulda war fast niemand.
Die Vorfreude war groß, denn endlich spielte der KSV mal wieder auswärts in einem richtigen Stadion, so richtig mit Stufen und Zäunen. Hinter einer "Hessen Kassel unbesiegbar"-Fahne legte die Kurve toll los. Doch dann begann das Spiel. Nach 20 Minuten führte Fulda-Lehnerz mit 3:0. Das Fusions-Produkt war gar nicht mal besser, aber sie trafen mit drei Schüssen jedes Mal ins Netz, während beim KSV die Präzision fehlte. Das war ein Schock, aber auch in der letzten Saison haben wir mal ein 0:3 bei den Stuttgarter Kickers noch zum 3:3 aufgeholt. Warum nicht auch heute?
Als zu Beginn der 2. Halbzeit ein Spieler von Fulda die Rote Karte bekam und 40 Minuten in Überzahl zu spielen waren, keimte erst recht wieder Hoffnung auf. Los jetzt, das drehen wir heute noch! Mit Rückständen kennt sich der KSV eigentlich gut aus. Aber heute klappte es einfach nicht. Vor dem gegnerischen Tor regierte das Unvermögen und man ließ völlig unverständlich die dämlichsten Konter über sich ergehen. Es fielen die Tore vier bis sechs für Fulda, bis es trotz ihrer Unterzahl tatsächlich 6:0 stand. Unfassbar. Schmeer traf dann noch doppelt zum 6:2-Endstand.
Es war die erste Niederlage seit Oktober. Trotzdem gab es hinterher ein gellendes Pfeifkonzert, wütende Proteste und die blanke Fassungslosigkeit. Liegen jetzt im Aufstiegsrennen plötzlich die Nerven blank? Tatsache ist wohl, dass der KSV nur so weit oben in der Tabelle steht, weil eine ganze Reihe von Mannschaften einfach extrem limitiert sind. Aber sobald mal ein Gegner ein bisschen kicken kann, wird es dann sehr schnell instabil. Auswärts konnte nur gegen eines der Top 8-Teams in der Liga gewonnen werden. Zum Glück warten jetzt noch drei einfache Aufgaben, sodass man weiter träumen darf, wobei es zunächst mal gelingen muss, aus dem aktuellen Albtraum aufzuwachen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen