Samstag, 11. November 2023

11.11.2023
1. Liga (L)
Racing Union Letzebuerg - Fola Esch 0:1
Stade Achille Hammerel (Luxemburg)
180 Zuschauer (50 Gäste)

Um 13:37 Uhr erreichte ich den Luxemburger Hauptbahnhof und schon 20 Minuten später war ich im Gäste-WLAN meiner Unterkunft eingeloggt, um das erste KSV-Spiel unter dem neuen Trainer zu sehen. Emotional bezwangen wir Balingen mit 3:2, sodass ich den weiteren Tagesablauf beschwingt angehen konnte. Im Rahmen meiner Möglichkeiten machte ich mich schön fürs Stadion und recht bald war ich auf dem Weg zum Stade Achille Hammerel, das nur 15 Fußminuten vom Bahnhof entfernt in einem Wohngebiet liegt.
Mit dem Erwerb einer Eintrittskarte durfte man sich frei im Stadion bewegen. Fast alle Zuschauer zog es auf die überdachte Haupttribüne, aber bei den kalten Temperaturen am Abend war ich lieber in Bewegung und suchte mir permanent neue Stehplätze rund um den grünen Rasen. Das Stadion ist nur an einer Seite ausgebaut. Dort gibt es neben der sehenswerten Haupttribüne zwei bestuhlte Nebentribünen ohne Dach. Ansonsten blickt man auf Häuser, Bäume und den Verpflegungsstand.
Es gab ähnlich wie im Südwesten Deutschlands eine Auswahl zwischen einer weißen und einer roten Wurst, wobei die rote deutlich schmackhafter aussah und tatsächlich auch phantastisch schmeckte. Es blieb dann auch nicht nur bei einer. Ich war locker ein Drittel des Spiels mit Essen beschäftigt. Denn was auf dem Rasen geboten wurde, verlangte nach Ablenkung. Es war das typische 0:0-Spiel, bei dem der Schiedsrichter irgendwann auf den Punkt zeigte und ohne Proteste verwandelte Fola den Elfmeter zum 0:1.
Fola Esch ist abgeschlagener Tabellenletzter, dem diese drei Punkte sicherlich gut tun, um noch an den Klassenverbleib zu glauben. Jene Mannschaft hatte ich vor zwölf Jahren noch im Europapokal gesehen. Für mich gehören sie irgendwie dazu. Aber Racing Union natürlich auch. Abstiegskampf ist auch für den Hauptstadtverein zu wenig. Die Zuschauerzahlen sind wohl im ganzen Land bei Ligaspielen ernüchternd und die heutigen 180 Personen schon eine höhere Zahl. Stimmung darf man hier nicht erwarten, aber der Stadionbesuch hat dennoch mit Tribüne, Wurst und der zentrumsnahen Lage einiges zu bieten. Nach dem Spiel freute ich mich auf das Zweitliga-Topspiel im Fernsehen, brauchte allerdings eine ganze Halbzeit, um endlich ein Signal zu empfangen. Live ist halt nur im Stadion.

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