Sonntag, 4. März 2018

04.03.2018
3. Liga (P)
UD Vilafranquense - CD Mafra 1:2
Campo do Cevadeiro (Vila Franca de Xira)
500 Zuschauer (80 Gäste) 
Mein Mittagsspiel in Queluz war abgesagt worden, weil die Gäste von der Insel Madeira wegen des schlechten Wetters nicht anreisen konnten. Also ging es statt eines hektischen Dopplers ganz entspannt zum Spitzenspiel der dritten Liga zwischen Vilafranquense und Mafra. Zweiter gegen Erster, drei Punkte Unterschied, noch acht Spieltage. Für Spannung war also gesorgt. Und so erlebte ich auf dem Weg zum Stadion schon eine ganze Menge Vorfreude. Fans beider Vereine strömten zum Eingang, für dritte portugiesische Liga sind 500 Zuschauer ein sehr guter Wert.
Die Begeisterungsfähigkeit der Anhänger von Mafra hatte ich ja schon kennengelernt. Nun sah ich sie bereits zum vierten Mal, jedes Mal mit der Hoffnung auf den Aufstieg. Auch dieses Mal kam ich gerade rechtzeitig an, als der Fanbus anrollte. Innen trommelten die Grün-Gelben gegen die Scheiben, von außen wurde ihnen von bereits eingetroffenen Gästen zugewunken. Bei Mafra hat man immer den Eindruck, dass sie tierisch Lust darauf haben, ihr Team spielen zu sehen. Vollkommen wild und kopflos vor Aufregung liefen sie hin und her, dabei gab es doch nur einen Eingang.
Auf beiden Seiten formierten sich kleine Fangruppen mit etwa 15 Anhängern, die einige Lieder zum besten gaben. Auf der Hauptseite gibt es eine überdachte Tribüne, auf der Gegengerade vier unüberdachte Stufen. Gewissermaßen Standard für die dritte Liga, aber nichts besonderes. Es gibt besseres, aber auch schlechteres. Immerhin konnte man sich über Naturrasen freuen, dem allerdings der immer wieder einsetzende Starkregen genauso zu schaffen machte wie den Gästefans auf der Gegengerade. Das Spiel war ausgeglichen, zur Pause stand es 1:1.
Das Spiel war fast zu Ende und jeder hätte sich mit einem Punkt arrangieren können, da griff der Schiedsrichter entscheidend ein. Er gab Elfmeter für Mafra und eine Rote Karte für Vilafranquense. Niemand wusste so genau warum. Das erregte einige Beteiligte so sehr, dass es zu einer weiteren Roten Karte für einen Verteidiger kam und der Trainer auf der Tribüne musste. Vielleicht war alles gerechtfertigt, aber es war doch ein entscheidender Eingriff in den Aufstiegskampf, denn Mafra verwandelte den Elfmeter und verwalte das Ergebnis in doppelter Überzahl problemlos.
Die Zuschauer waren natürlich überhaupt nicht einverstanden. Was in den Schlussminuten im kleinen Sportpark los war, war beeindruckend. Der Linienrichter wurde von einer kleinen Gruppe auf Schritt und Tritt verfolgt, damit er maximal beschimpft werden konnte. Es flog ein brennender Bengalo aufs Feld. Nach dem Spiel wurden dem Schiedsrichtergespann, das von der Polizei geschützt werden musste, Regenschirme und Flaschen entgegengeschleudert. Die Menschen waren enttäuscht, denn nun steht der Titel für Mafra fast schon fest. Deren Siegesfeier ging leider ein wenig unter.

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