Sonntag, 18. September 2022

18.09.2022
6. Liga (D)
SC Rheinbach - SSV Homburg-Nümbrecht 1:1
Stadion Rheinbach im Freizeitpark (Rheinbach)
54 Zuschauer (10 Gäste)

Noch ist das Wetter nicht schlecht genug, um sich Kunstrasenplätze für den Sonntagsausflug auszusuchen. Ein stabiles Dach sollte es aber schon geben. Im strömenden Regen schaute ich an diesem Wochenende beim SC Rheinbach vorbei. Der Verein ist erst vor drei Jahren aus einer Fusion des VfL und des 1.FC Rheinbach entstanden und spielt in der Landesliga Mittelrhein, Staffel 1 um Punkte. Heute ging es gegen den SSV Homburg-Nümbrecht, der ebenso im Tabellenmittelfeld steht.
Abseits der 90 Minuten Fußball erfüllten die Gastgeber sämtliche Kriterien, die einen guten Amateurverein auszeichnen und besuchenswert machen: Eine schöne Tribüne, zwei Stufen neben und gegenüber der Tribüne, Naturrasen, eine Eintrittskarte mit Nennung des Gegners, faire Preise am Imbissstand, schmackhafte Bratwurst, ein Stadionsprecher und als Bonus gab es sogar noch ein besonderes Highlight: Ein Tippspiel! Jeder Stadiongänger konnte für 2 Euro einen Ergebnistipp eintragen lassen.
Unter den etwa 30 Teilnehmern war ich letztendlich sogar der einzige, der korrekt ein Unentschieden getippt hatte, doch leider hatte ich 0:0 statt 1:1 vorausgesagt, sodass ich leer ausging. Die Punkteteilung war in einem zerfahrenen Spiel das gerechte Ergebnis, mit dem auch das Publikum leben konnte. Der Trommler vom SC Rheinbach saß 90 Minuten lang friedlich neben den Gästefans, die allerdings auf akustische Unterstützung verzichteten.
 

Samstag, 10. September 2022

10.09.2022
5. Liga (D)
Altona 93 - Hamburger SV III 2:0
Adolf-Jäger-Kampfbahn (Hamburg)
973 Zuschauer (60 Gäste)

Es liegt nicht einmal einen Monat zurück, da habe ich über die düstere Zukunft des Stadions von Austria Salzburg berichtet und nun wird es noch trauriger. In Altona soll nicht nur eine Tribüne abgerissen werden, sondern bis 2026 das gesamte Stadion. Nichts gegen den Neubau von Wohnungen, aber hierbei handelt es sich immerhin um das zweitälteste Stadion Deutschlands nach der Spielstätte der Stuttgarter Kickers. Die Tage der Adolf-Jäger-Kampfbahn von 1908 sind gezählt.
Es ist deprimierend, wenn man liest, dass etwa eine Schulmensa nicht umgebaut werden darf, weil sie unter Denkmalschutz steht, aber reihenweise traditionsreiche Stadien einfach abgerissen werden. In diesem Fall hat Altona sein Stadion selbst verkauft, aber es ist sehr ungewiss, ob man das Flair der AJK an einen anderen Ort transportieren kann. Hier stimmt einfach alles. Von der urigen Bratwurstbude im Wald über die bemalten Holzlatten an der Tribüne bis zur selbstgestalteten Anzeigetafel in der Kurve.
Heutiger Gegner in der Oberliga war die dritte Mannschaft des HSV. Da hatten sich die Richtigen gefunden. Während zu Altona 93 viele Fans gehen, die dem Kommerzfußball den Rücken gekehrt haben, stehen beim HSV III ja auch diejenigen, die die dritte Mannschaft als höchstklassigen e.V. des HSV unterstützen, da die erste und zweite Mannschaft ausgegliedert sind. Der Gästeblock hatte auch noch einen "Boycott Qatar"-Banner dabei. Umso bemerkenswerter das Polizeiaufgebot mit acht großen Mannschaftswagen.
Sportlich war es heute eine eindeutige Sache. Beide Mannschaften stehen im Tabellenmittelfeld, aber Altona war klar überlegen, scheiterte aber erst per Elfmeter an der Latte, ehe es dann vor der Pause doch noch klingelte. Das 2:0 fiel dann erst in der Nachspielzeit. Angefeuert wurden die 93er von drei Seiten, da es hier keinen einheitlichen Fanblock gibt, sondern diverse Gruppen. Die wenigen Gesänge, die es hier zu hören gab, waren dann aber doch auf jeder Stadionseite die gleichen.