Sonntag, 25. Oktober 2020

25.10.2020
5. Liga (D)
SV Zeilsheim - Rot-Weiß Walldorf 4:3
Sportplatz Lenzenbergstraße (Frankfurt)
150 Zuschauer (10 Gäste)

Durch den Aufstieg des SV Zeilsheim in die Hessenliga habe ich nun einen weiteren Oberligisten vor der Haustür, den ich in etwa einer Stunde erreichen kann. Durch den etwas ungünstigen Anschluss waren es heute etwa zwanzig Minuten Bahnfahrt und vierzig Minuten Fußweg. Ich war extra sehr früh vor Ort, denn im Internet wurde angekündigt, dass die Zuschauerzahl begrenzt sei und es lediglich noch Restkarten an der Tageskasse gebe. Zur Sicherheit hatte ich mir ein Alternativspiel in Niederrad notiert.
Doch alles war halb so wild, was auch daran lag, dass erschreckend wenige Gästefans vor Ort waren, obwohl die Distanz aus Walldorf nur 18 Kilometer beträgt - quasi ein Derby. Ich gönnte mir eine mäßige Bratwurst und suchte unter den Bäumen Schutz vor dem fortwährenden Herbstregen. Der Sportplatz ist unspektakulär, es gibt nur eine Stufe. Positiv fielen der enthusiastische Stadionsprecher und die vielen Fanartikel der Zeilsheimer auf, sehr viele hatten eine SV Zeilsheim-Maske auf.
Der Spielverlauf war spektakulär. Beide Mannschaften waren etwa gleich stark, aber die Tore fielen geordnet erst für die eine, dann für die andere Mannschaft. Nach 60 Minuten stand es 0:3 aus Sicht der Zeilsheimer und einige Zuschauer verließen schon den Sportplatz. Beim Lesen der Zeitung dürften sie sich morgen die Augen reiben: 1:3, 2:3, 3:3 - im 10-Minuten-Abstand traf Zeilsheim zum Ausgleich. Dann kam die Nachspielzeit, ein kluger Pass, Abschluss und es stand 4:3. Wahnsinn, verrückt, unglaublich, das ist Fußball!
 

Sonntag, 18. Oktober 2020

18.10.2020
7. Liga (D)
Wormatia Worms II - SpVgg Ingelheim 1:2
Wormatia-Stadion, KR1 (Worms)
57 Zuschauer (25 Gäste)

Um diesen Platz hatte ich schon oft einen großen Bogen gemacht - und zwar wortwörtlich. Wer zum Gästeblock von Wormatia Worms läuft, kommt an den Nebenplätzen des Stadions vorbei. Dort gibt es nicht sehenswertes, deshalb wollte ich hier auch nicht unbedingt hin. Aber was soll man machen, wenn es darum geht, eine Liga zu komplettieren? Es war mein letzter fehlender Sportplatz der Nordstaffel der Landesliga Ost. Etwas irritiert, ob ich die Staffel nun auch wirklich erledigt habe, war ich dennoch.
Denn bei Europlan ist der andere der beiden Kunstrasenplätze als regelmäßiger Spielort eingetragen und so war es wohl auch mal. Der neue, 2015 erbaute Kunstrasen ist etwas kleiner und sollte den Frauen-Mannschaften als Spielfeld dienen. Doch inzwischen ist dieser Platz für alle Heimspiele der Wormatia-Reserve eingetragen, sodass ich die Liga hiermit trotz der Europlan-Abweichung als komplettiert ansehe. In Zukunft würde ich dann lieber wieder den Gästeblock des Stadions besuchen.
Das Spiel war heute ehrlicher Abstiegskampf. Vorletzter gegen Letzter. Beide nahmen den Kampf zu 100 % an. Es war eine Schlacht, die aber nur ein Mal unfair wurde, als es dann auch gleich Rot für eine Tätlichkeit gab. Ingelheim wurden von einigen Leuten unterstützt, die bemerkenswert viele Fanartikel dabei hatten. Einige von ihnen dürften heute Abend keine Stimme mehr haben. Toll, wie die abgingen. Die SpVgg feuerte alles ab, was sie hatten, aber Worms gab auch trotz zwischenzeitlichem 0:2 und mit einem Mann weniger nie auf, sodass es bis zum Ende spannend blieb.
 

Freitag, 9. Oktober 2020

09.10.2020
5. Liga (D)
Hassia Bingen - 1.FC Kaiserslautern II 2:2
Stadion am Hessenhaus, KR (Bingen)
250 Zuschauer (50 Gäste)

Das Thema Bingen war für mich eigentlich abgehakt. Vor neun Jahren war ich bereits im Stadion am Hessenhaus. Doch nun hatte sich eine kleine Gruppe aus NRW zusammengefunden, diesen schönen Sportplatz zu besuchen, sodass ich mich solidarisch zeigte und das Wochenende ebenfalls in Bingen beginnen wollte. Freitagabends wollten wir ein Flutlichtspiel sehen. Am Hessenhaus angekommen leuchteten dort aber nur die Lichter des Kunstrasenplatzes. Das Stadion blieb dunkel.
Ein bisschen Regen hatte den Nachwuchshoppern die Laune ordentlich verhagelt. Die Stadt Bingen hatte das Stadion gesperrt. Der Kunstrasen war natürlich nicht wirklich ein Ersatz. Für mich dagegen eine ganz nette Sache: Ein neuer Platz, unverhofft kommt oft. Zu Gast waren heute die Amateure des 1.FC Kaiserslautern, die in der Tabelle deutlich besser dastehen, aber selbst nicht aufsteigen dürfen, solange die Erste nur in der 3. Liga spielt. Bingen startete besser ins Spiel und erzielte irgendwann das erlösende 1:0.
Nach einer knappen Stunde folgte das 2:0 und der Käse schien gegessen. Doch Lautern kam zurück, in der 84. Minute der Anschluss, in der 88. Minute der Ausgleich. Lange Gesichter bei Bingen. In der Nachspielzeit dann doch noch das viel umjubelte 3:2 für die Gastgeber - doch die Fahne war oben. Ob das wirklich Abseits war? So blieb es beim 2:2 und einem faden Beigeschmack. Ein schöner Abend, aber er hätte noch besser verlaufen können.
 

Sonntag, 4. Oktober 2020

04.10.2020
8. Liga (D)
FSV Oppenheim - VfR Nierstein 3:3
Landskron Arena (Oppenheim)
400 Zuschauer (150 Gäste)

Neuerdings spreche ich häufig davon, ein Derby besucht zu haben. Aber was soll ich machen, auch dieses Spiel war wieder eines. Die S-Bahn verbindet Oppenheim und Nierstein in drei Minuten. Vor dem Eingangstor bildeten sich lange Schlangen und als es dann zum Anstoß ganz schnell gehen musste, standen auf den Kontaktlisten irgendwann nur noch Vornamen. Um ansonsten den Vorschriften zu genügen, wurden zwei Fan-Zonen eingerichtet. Fan-Zone 1 an der Bande und Fan-Zone 2 sechs Meter dahinter.
Weitere kuriose Aufschriften galten den Zonen, innerhalb derer sich maximal zehn Personen aufhalten durften. Das war alles gut gemeint, aber ein wenig hoffnungslos bei einem Sportplatz, bei dem es keinerlei Ausbau gibt und man sich nur auf eine Seite stellen kann. Aber hauptsache, der Sportplatz heißt "Landskron Arena". Ich befürchtete, dass es passend zum Gesamtbild hier auch nichts zu essen gab, denn ich sah keinen Grill und niemanden etwas essen. Doch im Vereinsheim fragte ich mal nach.
Und dann staunte ich. Es gab eigentlich alles: Bratwurst, Rindswurst, Currywurst, Pommes, Kuchen, Gummibärchen. Nur halt ohne Grill, sondern in irgendeinem Hinterzimmer zubereitet. Ich schlug bei der mittelmäßigen Rindswurst zu und war tatsächlich weit und breit der einzige. Das Fußballspiel war ausgeglichen, schien jedoch nach dem 1:3 der Gäste nach 60 Minuten entschieden. Die zwei Tore, die doch noch zum Ausgleich führten, fielen in der 85. und 89. Minute. Oppenheim jubelte und Nierstein bleibt Tabellenletzter.
 

Samstag, 3. Oktober 2020

03.10.2020
5. Liga (D)
FSV Salmrohr - Eintracht Trier 0:2
Salmtal-Stadion (Salmtal)
1.200 Zuschauer (500 Gäste)

Der Feiertag zur Deutschen Einheit lag diesmal ungünstig an einem Samstag. Da gibt es eigentlich nichts anderes zu tun außer zum Fußball zu fahren. Für heute hatte ich mir ein kleines Highlight ausgesucht. Zum FSV Salmrohr wollte ich schon lange mal. Der FSV spielte in der Saison 1986/87 ein Jahr lang in der 2. Bundesliga und holte sich dabei unter anderem hier zu Hause eine 0:5-Packung gegen Hessen Kassel ab. Ein schöner Ort für Nostalgiker. Heute, in der Gegenwart, gab es auch einen Knaller gegen Eintracht Trier.
Trier liegt keine 30 Kilometer von Salmrohr entfernt, dementsprechend viele Gästefans machten sich auf den Weg zur kürzesten Auswärtsfahrt der Saison. Die Zuschauerkapazität lag heute bei 1.200 Zuschauern und so viele waren es auch, zumindest in der offiziellen Mitteilung. Ohne Corona wäre hier aber noch deutlich mehr los gewesen. Die Gästekurve rief aufgrund der Situation ihr Potential nicht ab, sondern beschäftigte sich hauptsächlich damit, die Salmrohrer zu beleidigen.
Die geforderten Abstände wurden längst nicht immer eingehalten. Wie man so hört, gab es im Gästeblock nur eine einzige Toilette und wer etwas essen wollte, musste einmal um das ganze Stadion herumlaufen zu zwei Buden, wo sich alle Fans tummelten. Schon ein Witz, dass in Trier nur 500 Zuschauer zugelassen werden und hier in Salmrohr dieses Hygiene-Konzept durchgeht. Aber hauptsache überall rote Punkte auf die Stehplätze malen, an die sich keiner hält. Das Fußballspiel endete übrigens verdient mit 0:2 für den favorisierten Tabellenführer.
 

Sonntag, 27. September 2020

27.09.2020
5. Liga (D)
Türk Gücü Friedberg - FV Bad Vilbel 2:0
Sportanlage Eisenkrain (Rosbach vor der Höhe)
250 Zuschauer (30 Gäste)

Schon wieder ein Derby. In der Hessenliga trafen sich Türk Gücü Friedberg und Bad Vilbel zum Wetterau-Derby. Die Vorzeichen waren klar: Friedberg war perfekt in die Saison gestartet und hatte bisher alle Spiele gewonnen, während die Gäste traditionell im Tabellenkeller heimisch sind. Türk Gücü spielt seit einigen Jahren auf der Sportanlage Eisenkrain in Rosbach vor der Höhe, was einige Kilometer entfernt von Friedberg liegt, aber auch mit der Bahn ganz gut zu erreichen ist.
Für die Oberliga ist das auch alles völlig okay hier, es gibt Rindswurst, Köfte, türkische Musik und vier Stufen am Spielfeldrand. Sollte TGF aber in die Regionalliga aufsteigen, müsste man sich wohl wieder etwas neues einfallen lassen. Heute folgte erstmal Sieg Nummer fünf gegen gut mitspielende Gäste. Das 2:0 war am Ende verdient, aber ohne jeden Glanz. Auffälligster Akteur auf dem Sportplatz war das Maskottchen, das Getränke an die Zuschauer verteilen wollte, die aber weitgehend abgelehnt wurden.
Nach vielen sehr unterklassigen Partien war dieses Oberliga-Spiel ein kleines Highlight für mich. So hochklassigen Fußball hatte ich seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen. Die vielen Amateurkicks bedeuten in der Regel auch, dass viele Tore fallen. Zuletzt hatte ich sehr viele Bälle im Netz zappeln gesehen. Seit März 2019 war kein einziges 0:0 mehr dabei und daher konnte ich heute meinen Rekord von 49 Spielen ohne 0:0 einstellen. Noch ein weiteres fehlt zum Jubiläum und zum alleinigen neuen Rekordwert.
 

Sonntag, 20. September 2020

20.09.2020
8. Liga (D)
FSV Nieder-Olm - TSV Zornheim 1:3
Sportanlage Am Engelborn (Nieder-Olm)
150 Zuschauer (80 Gäste)

Heute kam es zum Derby zweier Orte in direkter Nachbarschaft, wobei Nieder-Olm mit knapp 9.000 Menschen mehr als doppelt so viele Einwohner hat im Vergleich zu Zornheim. Die ganz große Rivalität scheint hier nicht zu bestehen, denn es war ausgesprochen friedlich - auch wenn die Zuschauer schon ganz genau wussten, wo sie sich hinzustellen hatten und es wirklich zu keinerlei Durchmischung kam. Die Gäste hatten dabei die schönere Seite: Sonne von vorne und Stufen, daher sah auch ich mich als Gast und stellte mich zu den Zornheimern.
Ich freute mich über einen motivierten Stadionsprecher, fetzige Musik vor dem Anpfiff, ein Kuchenbuffet für den guten Zweck, eine wohlschmeckende Rindswurst und intensiven Fußball auf gepflegtem Rasen. Nieder-Olm legte los wie die Feuerwehr und schoss auch verdient das frühe 1:0. Danach sah es noch kurz so aus, als könne es hier durchaus einen Kantersieg geben, doch nach und nach erwachten die Gäste und fingen ihrerseits mit dem Fußballspielen an. Sie kamen zum Ausgleich und gingen noch vor der Halbzeitpause durch ein Eigentor in Führung
Nach dem Wechsel gelang es den Zornheimern, den eigenen Kasten sauber zu halten und sie konterten sich in der Nachspielzeit sogar noch zum 1:3. Das war eine beeindruckende Wende. Für mich ein unspektakulärer, aber dennoch gelungener Stadionbesuch.
 

Sonntag, 13. September 2020

13.09.2020
7. Liga (D)
VfR Kaiserslautern - TuS Steinbach 2:1
Waldstadion am Erbsenberg (Kaiserslautern)
200 Zuschauer (50 Gäste)

Am heutigen Sonntag spielte der 1. FC Kaiserslautern gegen Jahn Regensburg im DFB-Pokal eine sehr spannende Partie, die erst im Elfmeterschießen entschieden wurde. Doch leider wurde die Partie unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen. Nur ein paar wenige Steinwürfe entfernt wurde dagegen vor Zuschauern gespielt. Ich lief also am berühmten Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg vorbei in Richtung Erbsenberg. Zwischendurch sah ich immer mal wieder ein paar FCK-Trikotträger, aber nichts erinnerte hier so wirklich an DFB-Pokal. 
Das Stadion am Erbsenberg und der VfR Kaiserslautern, der seine beste Zeit vor 60 Jahren als Zweitligist hatte, haben es aber auch in sich. Das Stadion ist einfach ein Traum und stand schon lange auf meiner Liste. Die alte Holztribüne erfreute sich heute bei hohen Temperaturen großer Beliebtheit. Vorher spielte schon die 2. Mannschaft der VfR und die meisten Besucher gaben sich beide Partien und blieben einfach sitzen. Rund um die Tribüne gibt es überall viele Stehplätze, teilweise arg zugewachsen, aber für Nostalgiker einfach herrlich.
Die beiden Rentner, die die komplette erste Halbzeit noch einträchtig mit Mundschutz vor der Anzeigetafel herumsaßen, bekamen heute drei Mal etwas zu tun. Der VfR siegte im ersten Saisonspiel der Landesliga West verdient mit 2:1 gegen TuS Steinbach. Die Gäste waren in der abgebrochenen Vorsaison ungeschlagen aus der Bezirksliga aufgestiegen und wären wohl auch ohne Pandemie inzwischen Landesligist. Dem VfR kam der Abbruch nicht ganz ungelegen. Als Dritletzter konnte man somit entspannt die Klasse halten.
Erwähnenswert waren noch drei Platzverweise, weil sich manche Spieler einfach nicht so recht im Griff hatten. Das Publikum ließ sich vom Temperament der Kicker aber nicht so wirklich anstecken. Es blieb eher ruhig und gesittet auf den Rängen. Auffällig war jedoch, dass mehrere VfR-Fans mit Fanartikeln durch die Gegend liefen. Super, wie eine ältere Dame auch bei diesem Wetter nicht auf ihren warmen VfR-Schal verzichtete.
 

Sonntag, 6. September 2020

06.09.2020
7. Liga (D)
VfR Grünstadt - TSG Bretzenheim 4:1
Rudolf-Harbig-Stadion (Grünstadt)
120 Zuschauer (15 Gäste)

Es geht endlich wieder richtig los, es wird wieder um Punkte gespielt! In Rheinland-Pfalz wurden aufgrund der abgebrochenen Vorsaison auf mehreren Ebenen die Ligen geteilt, damit sie nicht so aufgebläht sind. In der Landesliga Südwest, Gruppe Ost, gibt es jetzt zum Beispiel eine Staffel Nord, damit sind auch alle vier Himmelsrichtungen mal in einer Liga benannt. Zum Saisonauftakt empfing der VfR Grünstadt den Mainzer Stadtteilverein TSG Bretzenheim. Für mich war es der vorletzte fehlende Sportplatz der Nord-Staffel, die aber auch nur 9 Teams umfasst.
Man erreicht das Rudolf-Harbig-Stadion über eine Eisenbahnbrücke, die über die Station "Grünstadt Nord" führt. Mit anderen Worten: Wer mit der Bahn unterwegs ist, hat einen sehr kurzen Fußweg und kann sich gar nicht verlaufen. Auch die Infrastruktur im Stadion ist sehr gut. Der Biergarten mit Blick aufs Spielfeld hat rechtzeitig geöffnet und es gibt sensationelle drei verschiedene Bratwurst-Sorten. Ich entschied mich natürlich für die Thüringer Variante und hatte nur das Pech, ein extrem schwarz verkohltes Exemplar zu bekommen.
Rund um das Spielfeld gibt es ein wenig Natur: Grashügel und jede Menge Bäume. Auf der Hauptseite haben die Zuschauer die Wahl zwischen Stehplätzen, an zwei Stellen roten Schalensitzen, mehreren Holzbänken und natürlich dem Biergarten. Das macht schon wirklich Spaß, hier Zuschauer zu sein. Der Stadionsprecher verkündete, dass 120 Besucher anwesend waren und das Spiel live im Internet übertragen wurde. Man konnte schon das Gefühl bekommen, hier bei einem Oberliga-Spiel anwesend zu sein. Vom Ambiente her passte das alles. Die Partie selbst war recht einseitig und wurde am Ende völlig verdient 4:1 von Grünstadt gewonnen.  
 

Sonntag, 30. August 2020

30.08.2020
Testspiel (D)
SV Bischofsheim - VfB Ginsheim 4:5
Sportanlage Ginsheimer Landstraße, Platz 1 (Bischofsheim)
70 Zuschauer (40 Gäste)

Das Sportzentrum in Bischofsheim hat neben einigen Tennisplätzen vor allem Fußballfelder zu bieten. Vier Stück sind es, aber nur auf zwei davon finden regelmäßig Spiele statt. Fast genau vor einem Jahr hatte ich den etwas abgelegenen "Platz 4" mit einer Partie der Sportfreunde Bischofsheim gesehen. Heute war der SV Bischofsheim an der Reihe. Der spielt vorne auf dem Hauptplatz und empfing zum Testspiel den VfB Ginsheim aus dem Nachbarort. Der VfB spielt in der Hessenliga, deshalb konnte ich mir kaum vorstellen, dass die Erste Mannschaft antreten würde.
Und tatsächlich schickte Ginsheim eine Mischung aus Spielern auf den Rasen, die vor allem aus der Alte Herren-Mannschaft kam. Dies sah man auch deutlich am Körperbau der Akteure und den vollständigen Familien mit größeren Kindern am Spielfeldrand. Anpfiff war schon um 11 Uhr am Vormittag. Das war natürlich eine große Freude für Menschen wie mich, die sich nachmittags die Tour de France ansehen möchten. Zwei Minuten vor Beginn der Etappe war ich zu Hause. Vielen Dank dafür, ich weiß das sehr zu schätzen!
Auf dem schönen Sportplatz mit saftig grünem Rasen, einem schönen Geländer, vielen Bäumen und ein paar Stufen und Bänken legte Ginsheim los wie die Feuerwehr. Allerdings war das am Anfang wenig ertragreich. Bischofsheim kam dafür drei Mal vors Tor und traf drei Mal: 3:0 - und der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt. Doch Ginsheim ließ sich nicht beirren und kam zurück. 3:1 zur Halbzeit, 3:3 nach einer guten Stunde. Doch durch einen Elfmeter kam Bischofsheim wieder mit 4:3 in Führung. In den letzten fünf Minuten drehten die Alten Herren nochmal auf 4:5 - Wahnsinn! 4:5 nach 3:0 und 4:3.
 

Sonntag, 23. August 2020

23.08.2020
Testspiel (D)
TuRa Niederhöchstadt - SV Pars Neu-Isenburg 1:2
Sportanlage Westerbach (Eschborn)
50 Zuschauer (10 Gäste)

Der vierte Sonntag in Folge auf einem Sportplatz und schon kehrt wieder Normalität ein. Als hätte es die fünf Monate ohne Fußball nie gegeben. Heute ging es in einen schön herausgeputzten Stadtteil von Eschborn, nach Niederhöchstadt, wo mehrere Sportanlagen in einem kleinen Areal nebeneinander gebaut wurden. Highlight ist das Stadion mit seiner Tribüne und der blauen Laufbahn. Wenn ich richtig mitgezählt habe, war das erst meine dritte besuchte blaue Laufbahn neben dem Berliner Olympiastadion und dem Estádio do Restelo in Lissabon.
Zu essen gab es nichts, es war wieder nur ein Testspiel und die Resonanz war überschaubar. Immerhin gab es Stadionmusik und eine Anmoderation, in der die neuen Spieler der TuRa begrüßt wurden. Von der abgebrochenen Saison hatten beide Klubs in gewisser Hinsicht profitiert. Niederhöchstadt hielt als Viertletzter der Gruppenliga die Klasse ohne sich einen Abstiegskampf liefern zu müssen und Neu-Isenburg stieg als Erster derselben Ligastufe auf, ohne sich auf ein Duell mit Seligenstadt bis zum letzten Spieltag einlassen zu müssen.
Heute war es sehr ausgeglichen. Am Ende war es ein schöner Freistoß, der das Spiel zu Gunsten der Gäste entschied. Ich war sehr müde und döste die meiste Zeit auf der Tribüne vor mich hin. Ein wirklicher Wachmacher fehlte heute. Keine Aufregung auf dem Rasen und auch das Publikum war extrem unauffällig.

Sonntag, 16. August 2020

16.08.2020
Südwestpokal - Qualifikationsrunde (D)
SV Schopp - SV Rodenbach 0:2
Eichwaldstadion (Schopp)
90 Zuschauer (20 Gäste)
Nach den vergangenen Wochen im Testspiel-Modus war die Lust auf ein echtes Pflichtspiel enorm groß - nicht nur bei mir. Auf dem Parkplatz vom SV Schopp wurden Autos mit den verrücktesten Kennzeichen gesichtet und überall sah man herumstreunende Typen mit Fotoapparaten. Für einen Dorfsportplatz bekommt man als Groundhopper hier im Pfälzerwald auch einiges geboten. Um den Platz herum gibt es eine Radrennbahn, wie man sie eher selten mal sieht. Besonders schön ist aber die Naturtribüne und der Blick von dort in den Wald.
Man sitzt dort zwischen Schmetterlingen, Bienen und Grashüpfern und sieht noch andere Tiere, die man als naiver Großstädter noch nie zu Gesicht bekommen hat. Zwei Amerikaner brachten gar ihre eigenen Liegestühle mit und genossen den Nachmittag mit ironischen Kommentaren im Schatten eines Baumes in der Westkurve. Idyllischer geht es kaum. Ansonsten begeisterten die Jungs vom Grill, die sowohl bei der Brat- als auch bei der Rindswurst ihr Handwerk verstanden. Endlich, meine ersten Würstchen seit fünf Monaten!
Den Gästen aus Rodenbach gehörte die erste Halbzeit. Sie führten mit 1:0 und hatten das Spiel völlig im Griff. Das änderte sich in der 2. Halbzeit mit einem Pfostenschuss der Gastgeber, der eine Drangphase einleitete. Als jedoch Rodenbach geschickt konterte und das 0:2 erzielte, war der Käse gegessen. Damit erfüllte der klassenhöhere Siebtligist gegen den Achtligist die Erwartungen und steht nun im Südwestpokal in der 1. Runde und trifft dort auf Bruchmühlbach. Die wirklich großen Nummern steigen erst später in den Wettbewerb ein.

Dienstag, 11. August 2020

09.08.2020
Testspiel (D)
TSV Ebersheim - SV Ober-Olm 0:5
Sportanlage am Kesseltal (Mainz)
50 Zuschauer

Das Gras ist braun, die Schattenplätze alle belegt. Es ist Hochsommer in Deutschland! Auch an diesem Sonntag ging es wieder zu einem Freundschaftsspiel ohne den ganz großen sportlichen Wert. Da ist es allerdings umso beachtlicher, wie sich bei tropischen Temperaturen immer wieder ganze Mannschaften in kleinen Dörfern und Stadtteilen zusammenfinden, um auch bei so einem Testkick alles zu geben. Heute gab es zwischendurch sogar eine Rudelbildung. Zu dem Zeitpunkt war das Spiel längst entschieden.
Ober-Olm hatte im Duell zweier Mannschaften der selben Ligastufe klar die Nase vorn. Mit 5:0 fiel das Endergebnis noch gnädig aus. So wurde zum Beispiel ein Elfmeter extrem fahrlässig vergeben. Der Sportplatz liegt in einem Stadtteil von Mainz, der im Grunde schon außerhalb der Stadt liegt. Es ist der entlegenste Ortsteil der Landeshauptstadt, der daher auch als "Tor nach Rheinhessen" bezeichnet wird, denn hier beginnt diese wunderschöne Region.
Außer ein paar Stufen im Eingangsbereich und fünf Bänken auf dem Gegengeraden-Wall hat der Sportplatz am Kesseltal nichts weiter zu bieten. Highlight waren die Fußbälle, die am Eingang verschenkt wurden. Das hatte ich noch nie erlebt. Aber letztendlich lasse ich doch lieber die anderen spielen. Sollen die sich doch 90 Minuten lang in der Sonne quälen.