Sonntag, 26. August 2018

26.08.2018
8. Liga (D)
FSV Saulheim - SV Italclub Mainz 1:1
Sportzentrum Mühlbachaue (Saulheim)
90 Zuschauer (25 Gäste)
22 Minuten mit der Eisenbahn und noch einmal genauso viele zu Fuß musste ich zurücklegen, um den FSV Saulheim zu besuchen. Und es lohnte sich. Als ich die Sportanlage betrat, lag schon ein guter Duft in der Luft. Es gab sehr wohlschmeckende Bratwürste, sogar Steaks und ein schönes Vereinsheim, von dem aus man das Spielfeld überblicken kann. Rund um das Grün gibt es auf einer Seite vier Stufen, einen Unterstand in der Mitte und auf der anderen Seite einen kleinen Grashügel mit Bänken und genug Stehlätzen.
Dazu strahlte die Sonne am Himmel, sodass sämtliche Rahmenbedingungen einfach optimal waren. Jetzt musste nur noch auf dem Rasen geliefert werden. Es standen sich der heimische FSV Saulheim und der Italclub aus Mainz gegenüber. In der vergangenen Saison waren die Italiener Dritter geworden, während Saulheim im Abstiegskampf steckte. Heute entwickelte sich ein ausgeglichenes Duell. Es ging hin und her. Vor der Pause traf sodann auch zuerst Saulheim, direkt danach der Italclub ins gegnerische Netz.
Im zweiten Abschnitt neutralisierte man sich und das Spiel wurde ärmer an Torchancen. Das Unentschieden am Ende war vollkommen angemessen. Kurz vor Schluss gab es noch eine Gelb-Rote Karte für einen Gästespieler, was auf Gästeseite zwar als "Skandal" bezeichnet wurde, aus neutraler Sicht aber schon in Ordnung ging. Erwähnenswert sind noch die beiden Banner, einer davon am Unterstand angebracht, die einen "Kunstrasen für Saulheim" fordern. "Schluss mit den Hartplatzhelden", steht da. Schade, dass man heutzutage so denkt.

Mittwoch, 22. August 2018

22.08.2018
Hessenpokal - 2. Runde
FV Biebrich 02 - Rot-Weiss Hadamar 0:4
Dyckerhoff-Sportfeld (Wiesbaden)
190 Zuschauer (30 Gäste)
Das hat Seltenheitswert: Mein fünftes besuchtes Fußballspiel in Folge, ohne dabei einen neuen Ground zu kreuzen. Zuletzt wurde bestätigt was das Zeug hält. An diesem Mittwochabend trieb mich das schöne Wetter spontan ins Stadion. Zudem war schon wieder Pokal angesagt und der hat ja bekanntlich eigene Gesetze. Vier besuchte Pokalspiele am Stück könnten sogar ein neuer Rekord sein. Ich wünschte mir einen packenden Pokalfight zwischen dem Verbands- und dem Hessenligisten, die also nur eine Spielklasse trennt.
Mein Zweitbesuch in Biebrich kann auch als Statement gewertet werden, dass ich Vereine mit schönem Stadion belohnen möchte. Ein kleiner Kunstrasenplatz ist leichter gepflegt als ein Stadion wie dieses - da gebe ich doch gerne den Vollzahler-Eintritt als Hilfe dazu und tobe mich am Würstchen-Stand aus. Das Dyckerhoff-Sportfeld überzeugt mit einer alten Haupttribüne und Stehrängen um den gesamten Platz herum. Ich hoffte auf einen Heimsieg und darauf, dass Kassel in der nächsten Runde hier antritt. Ab dem Achtelfinale sind nämlich auch die großen Teams dabei.
Stattdessen aber waren die Gäste aus Hadamar die klar bessere Mannschaft, die keinen Zweifel am Weiterkommen zuließ. Mit 0:4 ging die Partie sehr deutlich aus. Schon nach 20 Minuten war klar, dass es hier heute keine Zitterpartie werden würde und man eigentlich schon auf den Schlusspfiff warten konnte. Den gab es dann auch überpünktlich und schon eine Dreiviertelstunde später war ich wieder zu Hause.

Sonntag, 19. August 2018

19.08.2018
DFB-Pokal - 1. Runde
Karlsruher SC - Hannover 96 0:6
Wildparkstadion (Karlsruhe)
12.234 Zuschauer (1.500 Gäste)
Es war mein dritter Besuch im Karlsruher Wildparkstadion, doch zum ersten Mal sah ich dort auch tatsächlich die Erste Mannschaft des KSC. Zuvor war es zweimal die Zweite gegen Kassel gewesen. Nun durfte ich bestaunen, wie sich die vielen verschiedenen Tribünen und Blöcke des Stadion füllten. Doch leider kamen mit gut 12.000 Zuschauern eher wenige Zuschauer ins Stadion. Nur unwesentlich mehr als beim letzten Ligaspiel gegen Jena. Dabei dürfte Hannover für einen Drittligisten doch ein Highlight sein.
Nach 90 Minuten fragte sich dann so mancher Stadiongänger, warum er nicht auch zu Hause geblieben ist. Mit 0:6 ging Karlsruhe bitter baden. Man war gegen souveräne 96er einfach chancenlos. Auf den Rängen feierte man aber dennoch und sang tapfer bis zum Schluss durch. Kurz vor Ende der Partie wurde es sogar lauter als zu Beginn des Spiels. Einige Karlsruher Gesänge sind sehr melodisch und gehen nicht mehr aus dem Kopf. Das hört sich wirklich schön an, auch bei einem 0:6.
Von Hannover hörte ich aufgrund meines Standorts wenig. Im ansonsten wunderschönen Wildparkstadion stört mich lediglich, dass die KSC-Fanszene auf derselben Seite untergebracht ist wie die Gäste. Man sieht und hört sich gegenseitig kaum. Einen gemeinsamen Wechselgesang gegen den DFB bekam man aber dennoch irgendwie hin. Man darf gespannt sein, was sich hier alles ändert, wenn die Pläne für einen Stadionneubau vorgestellt werden. Ich hoffe, dass er sich noch lange verzögern wird. Zumindest solange, bis ich auch mal auf allen anderen Tribünen zu Besuch war.

Samstag, 18. August 2018

18.08.2018
DFB-Pokal - 1. Runde
Wormatia Worms - Werder Bremen 1:6
Wormatia-Stadion (Worms)
8.000 Zuschauer (2.000 Gäste)
Werder Bremen gilt als Traumlos in der ersten Runde des Pokals. Attraktiv, aber schlagbar, denn Werder ist immer gut für ein überraschendes Erstrunden-Aus. So waren in den vergangenen Jahren unter anderem Saarbrücken, Münster und Lotte die Endstation für die Bremer. Diesmal frohlockte Wormatia Worms. Der Viertligist hatte bei seinem letzten Auftritt im DFB-Pokal schon für Furore gesorgt, indem man erst Hertha BSC rauswarf und dann am 1.FC Köln erst im Elfmeterschießen scheiterte.
Doch diesmal kam es anders. Werder Bremen wurde seiner Favoritenrolle gerecht und erzielte vollkommen souverän einen 6:1-Erfolg, bei dem im zweiten Durchgang sogar einige Gänge heruntergeschaltet werden konnten. Das einzige Tor für Worms erzielte mit Cedric Mimbala ein Spieler, der in der letzten Saison noch für Kassel spielte. Bei Werder fiel vor allem Claudio Pizarro auf, der zwar nicht ins Tor traf, aber bei seiner Einwechlung vom gesamten Stadion gefeiert wurde. Die Legende ist zurück.
Von meinem Standort in der Nordkurve des Wormatia-Stadions waren die Wormatia-Fans das ganze Spiel über gut zu hören. Die zahlenmäßig eigentlich hochüberlegene Bremer Fanszene machte immer wieder lange Pausen und schaffte es nur selten, die gesamte Gästekurve zum Mitsingen zu animieren. Das war leider ein ziemlich dünner Auftritt. Als Entschuldigung dienen der langweilige Spielverlauf und die tropischen Temperaturen.

Freitag, 17. August 2018

17.08.2018
DFB-Pokal - 1. Runde
SV Wehen-Wiesbaden - FC St. Pauli 3:2 n.V.
BRITA-Arena (Wiesbaden)
10.007 Zuschauer (2.000 Gäste)
Als Tabellenvierter der 3. Liga hatte sich der SV Wehen-Wiesbaden in der vergangenen Saison hauchdünn für den DFB-Pokal in dieser Saison qualifiziert. Im Hessenpokal war man nämlich im Halbfinale am TSV Steinbach gescheitert. Hätte Wehen damals gegen Steinbach gewonnen, wäre Kassel als Finalist automatisch in den DFB-Pokal eingezogen. Das ist aber nicht passiert und so schickte Hessen mit Wehen und Steinbach zwei seiner eher langweiligen Aushängeschilder ins diesjährige Pokalrennen.
Für den Glamour am ersten Pokalabend der 1. Runde sorgte der Gegner des SV Wehen: Der charmante Kommerzklub vom FC St. Pauli war zu Gast und mit ihm tausende Anhänger, von denen viele wohl gar nicht direkt aus Hamburg anreisten. St. Pauli ist halt überall Kult und so verwandelten die Gäste das Auswärts- mal eben zum Heimspiel. Akustisch und optisch war das wieder einmal ganz groß. Sehr schöne Lieder erklangen im Wiesbadener Nachthimmel und das auch noch über stolze 120 Minuten.
Auf dem Rasen entwickelte sich nämlich ein offener Schlagabtausch mit zahlreichen Chancen und einem ständigen Hin und Her. Schließlich ging es mit einem 1:1 in die Verlängerung, in der dann noch drei weitere Treffer fielen, bis Wehen mit 3:2 gewonnen hatte. Ein wirklich tolles Fußballspiel. Bemerkenswert: Nach dem Abpfiff blieben die Spieler des FC St. Pauli länger vor ihrer applaudierenden Fankurve als die Akteure des überraschend siegreichen SV Wehen vor ihrer Kurve.

Mittwoch, 15. August 2018

15.08.2018
5. Liga (D)
FC Eddersheim - Hessen Kassel 1:3
Sportplatz an der Staustufe (Eddersheim)
500 Zuschauer (150 Gäste)
Keine fünf Monate nach dem Hessenpokal-Halbfinale zwischen dem FC Eddersheim und Hessen Kassel traf man sich an selber Stelle wieder zum Ligaspiel. Wieder unter der Woche abends. Doch diesmal war deutlich weniger los, obwohl die 500 Zuschauer für die fünfte Liga immer noch ein solider Wert sind. Etwa 150 Fans versammelten sich im Gästeblock. Dort waren wieder einmal zahlreiche Exil-Kasseler, die im Rhein-Main-Gebiet wohnen, am Start und man blickte in einige unbekannte Gesichter, die hier in Rot und Weiß herumliefen.
Aber auch aus Kassel selbst hatte sich ein Tross auf den Weg gemacht. Es ist schon erstaunlich: Da steigt man ab und es entwickelt sich in der Abstiegssaison eine Euphorie, die nicht mehr aufzuhalten ist. Plötzlich werden wieder problemlos Fanbusse gefüllt - mittwochabends ins 200 Kilometer entfernte Eddersheim. Geboten bekamen die Fans wieder einmal einen ehrlichen Kampf um jeden Ball und eine spielerische Überlegenheit der Kasseler, die allerdings erst in der zweiten Halbzeit zu Torerfolgen führte. Alle vier Treffer des Spiels fielen zwischen der 53. und 72. Minute.
Damit hat der KSV nun zwölf Punkte aus vier Spielen auf dem Konto - besser geht es nicht. Dumm nur, dass Gießen und Alzenau dieses Kunststück auch gelungen ist. Aufgrund des Torverhältnisses reicht es daher im Moment nur zu Platz 3, aber die Saison ist ja noch lang. Schon am Samstag geht es weiter in Hünfeld.

Sonntag, 5. August 2018

05.08.2018
4. Liga (D)
Rot-Weiss Essen - Wuppertaler SV 5:1
Stadion Essen (Essen)
11.077 Zuschauer (2.500 Gäste)
Gegen Rot-Weiss Essen können selbst Publikumsmagneten wie Waldhof Mannheim oder Kickers Offenbach einpacken. Was die Zuschauerresonanz in der Regionalliga angeht, ist Rot-Weiss Essen das Maß aller Dinge. Zum ersten Heimspiel der neuen Saison strömten mehr als 11.000 Zuschauer ins Stadion, obwohl das erste Spiel in Rödinghausen verloren ging. Hier in Essen, mitten im Ruhrpott, sind Leidenschaft, Hingabe und Trotz zu Hause. Sollen die anderen doch Bundesliga spielen, hier geht man weiter zu den Rot-Weißen.
Dass die Zuschauerzahl fünfstellig wurde, hatte auch mit den zahlreich anwesenden Wuppertalern zu tun. Die zweitligareife Kulisse erreichte schon zum Anpfiff eine enorme Lautstärke. Recht bald aber war nur noch Essen zu hören, was am Spielverlauf lag. Die Gastgeber spielten sehr stark und trafen regelmäßig ins Tor. Zur Pause stand es gegen völlig überforderte Wuppertaler schon 4:0. In der zweiten Hälfte schaltete Essen einen Gang herunter und verwaltete zum 5:1-Endstand.
Das Essener Publikum feierte sich selbst und die Mannschaft. Ein rundum gelungener Tag für alle RWE-Fans. Ich als Neutraler freute mich mit, während ich meinen Platz in der Sonne genoss und unfassbar braun wurde. Das neue Stadion in Essen bekommt von mir allerdings nicht die volle Punktzahl. Etwas besonderes ist es leider nicht, eine Anzeigetafel fehlt komplett und dass die Tribünen alle einzeln für sich stehen, gefällt mir auch nicht so. Aber wichtig ist ja vor allem der Sport auf dem Rasen und da war Essen heute hervorragend.

Samstag, 4. August 2018

04.08.2018
5. Liga (D)
FC Ederbergland - Hessen Kassel 1:2
Stadion Beetwiese (Allendorf)
1.000 Zuschauer (500 Gäste)
Trotz aller Bemühungen konnte der KSV den Abstieg in die Hessenliga nicht verhindern. Doch nach zwölf Jahren Regionalliga könnte eine neue Liga durchaus mal für Erfrischung sorgen, sofern man lange oben mitspielen und bestenfalls sogar direkt wieder aufsteigen kann. Ein guter Start in die Saison ist dazu schonmal ganz hilfreich. Nach dem Auftaktsieg in Lohfelden stand nun die Partie beim FC Ederbergland an. Für den FCE war das Spiel gegen den KSV eines der größten Spiele der Vereinsgeschichte.
Darin liegt auch die Gefahr für die Löwen: Jeder Gegner wird hochmotiviert sein, wenn es im Spiel des Jahres gegen Kassel geht. Doch anders als befürchtet fiel es dem KSV heute relativ leicht, in der ersten Halbzeit mit zwei Toren in Führung zu gehen. Von Ederbergland kam kaum Gegenwehr, Kassel hatte das Geschehen voll im Griff. Selbst der Anschlusstreffer im zweiten Durchgang sorgte nur kurz für Unruhe, danach spielte es der KSV runter und kam zum zweiten Sieg im zweiten Spiel.
Der FC Ederbergland präsentierte sich als toller Gastgeber. Es gab keine Engpässe an den Verpflegungungsständen und keine Betretungsverbote für einzelne Bereiche für die Kasseler Fans. Etwa die Hälfte der Besucher drückte den Gästen die Daumen und sorgte somit auch in Ederbergland für Heimspiel-Atmosphäre. Dass der KSV aufgrund eines neu verlegten Rasens zunächst sehr viele Auswärtsspiele bestreiten muss, kann durch die lautstarke Unterstützung vielleicht ein bisschen aufgefangen werden.

Donnerstag, 2. August 2018

02.08.2018
Europa League - Qualifikation
Progrès Niedercorn - Budapest Honvéd 2:0
Stade Municipal de la Ville de Differdange (Differdange)
1.852 Zuschauer (120 Gäste)
Die Losfee hatte es gut gemeint und einen Knaller nach dem anderen in den Qualifikationsrunden zur Europa League gezogen. Meine Reise führte nach Differdange, wo Progrès Niedercorn sein Rückspiel gegen Budapest Honvéd austrug. Zum zweiten Mal besuchte ich ein Europapokalspiel in Luxemburg und zum zweiten Mal musste der Heimverein ausweichen. Die Anzahl der Stadien in Luxemburg, die tauglich für den Europapokal sind, ist schon sehr begrenzt. Es ging also in die Heimat vom FC Differdange.
Aber auch dort gibt es lediglich eine Haupttribüne und ein paar Plätze für die Gäste auf der Gegengerade. Auf der Hauptseite sorgte eine Kapelle für ordentlich Lärm. Gegenüber fanden sich 120 Gäste aus Ungarn ein. Insgesamt war das Stadion somit fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Duell versprach auch einiges an Spannung. Das Hinspiel hatte Honvéd mit 1:0 gewonnen. Im Rückspiel führte Niedercorn früh mit 1:0. Doch anstatt das zweite Tor nachzulegen, wurde es zu einer Zitterpartie.
Kurz vor Schluss allerdings die Erlösung: 2:0 für Progrès und damit verbunden das Erreichen der nächsten Runde für den kleinen Verein aus Luxemburg. Nicht unverdient. In der nächsten Runde geht es nun gegen den FK Ufa aus Russland, das klingt auch nicht komplett unlösbar. Für den Überraschungsmoment des Abends sorgten sodann die Gästefans, die dem siegreichen Team applaudierten und bei den anschließenden Gesängen mitklatschten, anstatt die eigene Mannschaft zu bepöbeln. So viel Fair Play hätte ich nicht erwartet.