Sonntag, 1. Dezember 2019

01.12.1019
8. Liga (D)
SV Frauenstein - SC Meso-Nassau Wiesbaden 2:4
Sportplatz Bodenwaage (Wiesbaden)
50 Zuschauer (10 Gäste)
Durch einen pünktlichen Abpfiff bei den Freien Turnern hatte ich keine Probleme, rechtzeitig in Frauenstein anzukommen. Dort zog es mich auch direkt wieder ins Vereinsheim, das hier sehr schön weihnachtlich dekoriert war. Auf jedem Tisch lagen zudem drei Vereinszeitungen und ich konnte mich ein wenig auf die Partie einstimmen. Frauenstein hatte zuletzt zwölf Gegentore gefangen, weil sie ein 59-jähriges Vereinsoriginal ins Tor stellen mussten. Dieses Original lief dann auch gleich durchs Haus und kam mir direkt bekannt vor. So langsam kenne ich die Liga.
Hier in Frauenstein steckt jedenfalls Herz und Leidenschaft im Verein und es waren ein paar mehr Zuschauer vor Ort, auch wenn sich die meisten rund um das windgeschützte Vereinsheim kauerten und sich nur wenige Menschen auf die offenen Stehtraversen trauten. Ich quälte mich wieder eine Halbzeit lang im Wind, las in der Pause im Haus ein paar Zeilen in meinem Buch und stellte mich im zweiten Durchgang auch an die Wand des Vereinsheims. Auf dem Kunstrasen gab es wie schon am Vormittag wieder ein 4:2 zu sehen. Diesmal allerdings unter ganz anderen Bedingungen.
Frauenstein hatte mit 2:0 geführt und das ging auch in Ordnung so. Danach gab man das Spiel allerdings völlig unnötig aus der Hand und leistete sich plötzlich einen Fehler nach dem anderen. Meso-Nassau drehte das Spiel komplett um, sodass es am Ende 2:4 hieß. Ich hatte zwar heute zwölf Tore gesehen, war aber trotzdem froh, als es endlich vorbei war. Aber es waren heute zwei ganz wichtige Schritte auf dem Weg zur Komplettierung der Kreisoberliga Wiesbaden. Nummer 13 und 14 von 16. Noch zwei Sportplätze!
01.12.2019
8. Liga (D)
Freie Turner Wiesbaden - 1.SC Kohlheck 4:2
Sportplatz Lahnstraße (Wiesbaden)
30 Zuschauer (5 Gäste)
Die Freien Turner Wiesbaden tragen grundsätzlich alle ihre Heimspiele sonntags um 11 Uhr aus. Als Fan dieses Vereins würde ich mich grün und blau ärgern bei dieser Anstoßzeit. Aber für alle Groundhopper ist das natürlich eine Einladung zu einem Doppler. Etwas verwundert war ich, dass an diesem eiskalten Sonntagmorgen die Linienbusse schon voller Menschen waren. Bei diesen extrem niedrigen Temperaturen geht man doch um diese Uhrzeit nur vor die Tür, wenn man irgendein Problem hat. Mein Problem hieß Fußball und das heute 2x 90 Minuten lang.
Aus der kleinen Sportanlage hat man das beste rausgeholt: Ein kleiner Weg auf dem Wall, um das Spiel aus erhöhter Position zu verfolgen und ein paar Bänke auf der anderen Seite, um sich in der Pause gemütlich hinzusetzen. Das Vereinsheim dagegen wirkte etwas lieblos. Alle Pokale, die der Verein wohl jemals geholt hat, drängen sich in einer Vitrine, ansonsten sah der Raum eher aus wie eine Schulmensa. Zum Glück allerdings konnte man von dort das Geschehen auf dem Rasen einigermaßen verfolgen und so gönnte ich mir die 2. Halbzeit im Warmen.
Nach 2:1-Halbzeitführung für die FT kam Kohlheck zum Ausgleich, doch handelte sich dann noch drei Rote Karten und zwei Gegentore ein und beendete das Spiel mit sieben Feldspielern und einer 2:4-Niederlage. Die letzten beiden Platzverweise waren kurios: Spieler meckert, sieht Gelb. Spieler meckert weiter, sieht Gelb-Rot. Wenige Minuten später: Spieler schlägt den Ball weg, sieht Gelb. Spieler meckert darüber, sieht Gelb-Rot. Am Ende gab es noch ein paar Drohungen an den Schiedsrichter, aber es lässt sich nicht leugnen, dass diese Situation erst durch eigene Blödheit entstanden ist.

Samstag, 30. November 2019

30.11.2019
7. Liga (D)
SV Pars Neu-Isenburg - Türk Gücü Hanau 3:2
Sportplatz Heideweg (Neu-Isenburg)
30 Zuschauer (20 Gäste)
Das KSV-Auswärtsspiel in Bad Vilbel fiel an diesem Wochenende wegen des schlechten Wetters aus, also kamen für mich nur Kunstrasenplätze infrage, wo ganz sicher gespielt werden würde. Ich entschied mich für eine Fahrt in den Neu-Isenburger Stadtteil Zeppelinheim unmittelbar neben dem Frankfurter Flughafen. Dort gibt es außer dem Zepellin-Museum kaum Highlights, aber der SV Pars ist auf dem Weg, sich einen Namen in dem Ortsteil zu machen. Die Geschichte hinter dem Verein ist nämlich durchaus beeindruckend.
Erst zur Saison 2014/15 wurde der Verein gegründet und ging ganz unten in der C-Klasse an den Start. Eigentlich sollte der Verein SV Iran heißen, doch unter dem Namen gelang es nicht, ein Bankkonto zu eröffnen. Also versuchte man es mit SV Pars für das Perserreich. Daraufhin folgte ein kometenhafter Aufstieg bis in die Gruppenliga Frankfurt Ost und auch hier ist man nun Tabellenführer und klopft an die Tür zur Verbandsliga. Die Geschichte lässt sich vergleichen mit dem japanischen Verein FC Basara aus Mainz, der einen ähnlichen Höhenflug hinter sich hat.
Heute kam Türk Gücü Hanau nach Zepellinheim und hatte Pars nahe am Punktverlust. Wie ein souveräner Spitzenreiter trat Pars nämlich nicht unbedingt auf. Auch das ganze Drumherum war noch ausbaufähig. Ein kulinarisches Angebot suchte man ebenso vergeblich wie einen Kassierer. Zuschauer waren es etwa zehn auf Seiten der Gastgeber. Scheinbar spielt man mehr für sich selbst und kann es sich leisten, überhaupt kein Geld einzunehmen. Dafür reicht die kleine Sportanlage auch absolut aus. Anders sähe es aus, wenn die Serie der Aufstiege weiter anhält.

Sonntag, 10. November 2019

10.11.2019
8. Liga (D)
TuS Dotzheim - 1.SC Kohlheck 0:1
BZA Dotzheim (Wiesbaden)
40 Zuschauer (5 Gäste)
Nach dem Abpfiff in Freudenberg ging es zu Fuß in den Nachbarstadtteil Dotzheim, wo eine halbe Stunde später das Duell zwischen Dotzheim und Kohlheck angepfiffen wurde. Kohlheck ist wiederum ein Nachbarstadtteil von Dotzheim, sodass man hier von einem echten Derby sprechen kann. Da war die Zuschauerzahl und insbesondere die niederige Anzahl der Gästefans schon eine echte Enttäuschung. Die Anlagen beider Vereine sind nur zwei Kilometer voneinander entfernt. Das Wetter war bitter, aber das hatte die Zuschauer am Mittag in Freudenberg ja auch nicht abgehalten.
Der Sportplatz schafft es bezüglich seiner Attraktivität ins solide Mittelfeld der Liga. Die Stufen auf der Gegengerade sind schon ganz nett. Aus dem Klubhaus könnte man aber noch deutlich mehr rausholen. Überall Stühle und Tische aus den Siebzigern, aber ansonsten gab es dort nichts zu entdecken. TuS Dotzheim steht in der Tabelle auf dem vorletzten Platz. Dahinter rangiert auf dem einzigen Abstiegsplatz allerdings noch Karadeniz Wiesbaden, die in der Tabelle mit einer Punktzahl von -1 und einem Torverhältnis von 13:115 aufgeführt sind.
Damit scheint der Klassenerhalt von Dotzheim mit 10 Punkten fast schon sicher. Dennoch hätte man heute gegen Kohlheck sicher gerne was mitgenommen. Es war ein ausgeglichenes Spiel, aber nur die Gäste trafen einmal mit einem beherzten Weitschuss ins Netz. Für mich heißt es in der Kreisoberliga Wiesbaden jetzt: 12 von 16! Noch vier Kunstrasenplätze bis zur Komplettierung.
10.11.2019
10. Liga (D)
FC Freudenberg II - Schierstein 08 II 1:1
BZA Dotzheim "Niederfeld" (Wiesbaden)
50 Zuschauer (20 Gäste)
Es war ein ungemütlicher November-Tag, wie er im Buch steht. Die Außentemperaturen kamen dem Gefrierpunkt bedenklich nah. Dass der Himmel auch andere Farben als Grau haben kann, schien heute beinahe unvorstellbar. Dennoch blieb mir kaum etwas anderes übrig als meinen Tag mit einem Doppler zu füllen. Zu verlockend waren diese zwei Spiele, die im Wiesbadener Westen in umittelbarer Nähe und zeitlich perfekt abgestimmt angepfiffen wurden. Um 12:30 Uhr ging es los mit der Zehntligapartie zwischen den Reserven von Freudenberg und Schierstein.
Die Resonanz mit etwa 50 Besuchern war schon ganz gut, auch wenn es sich mit Ausnahme von mir wohl ausschließlich um Familienangehörige handelte. Aber auch als naher Verwandter muss man sich erstmal überwinden, bei solch frostigen Temperaturen auf den Sportplatz zu gehen. Auf zwei Stufen kann man sich hier einen langweiligen Kunstrasenplatz ansehen. Das Geschehen auf dem Kunstgrün war aber recht unterhaltsam. Freudenberg ging mit 1:0 in Führung. Danach folgten insgesamt vier Pfosten- oder Lattentreffer auf beiden Seiten.
Kurz vor der Pause verletzte sich ein Spieler der Gastgeber schwer. Die überall geäußerte Ferndiagnose lautete Kreuzbandriss. Dadurch verlängerte sich die Halbzeitpause auf 20 Minuten, bis der Krankenwagen eintraf und die Sanitäter den Verletzten dann aber doch nicht mitnahmen, da es ja nichts dramatisch akutes war. Nach dem Seitenwechsel traf Schierstein zum Ausgleich und Freudenberg verschoss einen Elfmeter. Am Ende stand ein leistungsgerechtes Unentschieden.

Samstag, 9. November 2019

09.11.2019
5. Liga (D)
SV Neuhof - Hessen Kassel 1:4
Glückauf-Stadion (Neuhof)
400 Zuschauer (250 Gäste)
Da geht man mal einen Monat lang nicht zum Fußball und schon ändert sich alles. Trainer weg - Spielfreude da. Nach den indiskutablen Auftritten Anfang Oktober und dem Rauswurf von Dietmar Hirsch hat der KSV danach alle seine Gegner abgeschossen und stand auch hinten plötzlich bombensicher. Heute ging es nach Neuhof, zu einem Aufsteiger aus Osthessen. Der SVN spielt im Glückauf-Stadion, zur Begrüßung wird das Steigerlied gespielt. Ansonsten ist das hier ein ganz solider Oberliga-Sportplatz mit ein paar Stufen, echtem Rasen und guter Bratwurst.
Von den 400 Zuschauern kamen 250 aus Kassel, vielleicht sogar ein paar mehr. Man sah wirklich überall nur Rot-Weiß. Da fragt man sich schon, warum in einer 10.000 Einwohner-Stadt nicht ein paar mehr Menschen zu diesem Spiel mobilisiert werden können. Was ist denn sonst hier los? Gar nichts, glaube ich. Der Gästeblock jedenfalls sprühte vor Lust auf dieses Spiel. Aus irgendeinem Grund wurde erst um 16 Uhr angepfiffen. Dadurch hatte man eine Halbzeit im Hellen und eine bei Dunkelheit, sodass am Ende auch eine schöne Flutlicht-Atmosphäre aufkam.
Mit etwas Anlaufschwierigkeiten sorgte ein Foulelfmeter von Schmeer kurz vor der Pause dafür, dass der Knoten platzen konnte und am Ende ein 1:4-Auswärtserfolg stand. Das war jetzt der vierte Sieg in Folge bei einem Torverhältnis von 17:3. Nur noch vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Immer weiter so, dann wird das noch was!

Sonntag, 6. Oktober 2019

06.10.2019
5. Liga (D)
Hessen Kassel - FC Eddersheim 1:2
Auestadion (Kassel)
1.050 Zuschauer
Drei Tage nach meinem letzten Besuch ging es also heute schon wieder ins Auestadion. Es war heute ein ganzes Stück kälter und grauer. Ein furchtbarer Tag. Rund um das Stadion herrschte gespenstische Stille. Niemand hatte Lust auf dieses Spiel und dennoch waren wieder über 1.000 Verrückte gekommen. Doch die Zeit des Redens war vorbei. Das galt scheinbar auch für die Tribünen. Hatte man vor drei Tagen noch überall von links und rechts "Hirsch raus!"-Rufe vernommen, hatte dazu inzwischen scheinbar niemand mehr die Kraft.
Seit November 2017 war der KSV zu Hause ungeschlagen. Fast zwei Jahre lang. Eine bombastische Serie. Festung Auestadion. Ein Ort, vor dem die Gegner Respekt haben. Wenn diese Serie nun auch noch reißt, ist tatsächlich noch ein neuer Tiefpunkt erreicht. Der FC Eddersheim ging durch einen Strafstoß in Führung, der KSV konnte ausgleichen. Eigentlich war es ein ausgeglichenes Spiel und ein Unentschieden wäre verdient gewesen. Doch zielsicher wie eh und je steuerte der KSV ins Verderben und schenkte den Eddersheimern einen zweiten Strafstoß. 1:2 und Schluss.
Als sich nach dem Spiel die ersten KSV-Spieler in die Kabine verdrücken wollten, wurde direkt gestürmt. Jung und Alt liefen auf den Platz und die drei Polizisten standen auch direkt wieder parat. Allerdings blieb es heute friedlicher. Die Zeit des Redens war offensichtlich doch noch nicht vorbei. Stundenlang wurde diskutiert, aber was hilft es? Die Verantwortlichen saßen zeitgleich im VIP-Raum bei der Pressekonferenz. Auch dort war die Zeit des Redens nicht vorbei.

Donnerstag, 3. Oktober 2019

03.10.2019
5. Liga (D)
Hessen Kassel - Rot-Weiß Hadamar 2:2
Auestadion (Kassel)
1.250 Zuschauer
Der Spielplan hielt ein Geschenk für alle Löwen-Fans bereit: Zwei Heimspiele innerhalb von vier Tagen. Das erste am Tag der Deutschen Einheit und am folgenden Sonntag gleich noch eines. Da passte es auch für Auswärtige perfekt, ein paar Tage in Kassel zu verweilen. Los ging es mit dem Spiel gegen Hadamar. Die Gäste, die eine sehr starke Vorsaison gespielt hatten, laufen in dieser Saison auch nur noch hinterher. Heute präsentierten sie sich unglaublich harmlos und schwach. Ohne große Mühe führte der engagierte KSV schnell mit 2:0.
In der zweiten Halbzeit wurde dann verwaltet. Warum man nicht energisch auf den dritten Treffer ging, bleibt unbeantwortet. Hadamar war so dünn, dass man diese Truppe haushoch aus dem Stadion hätte schießen können. Stattdessen passierte dann das Unvermeidliche: Hadamar kam kurz vor Schluss dann doch zwei Mal vors Tor und traf dann auch gleich zwei Mal. So geschockt war ich schon lange nicht mehr. Wie konnte man bitte dieses einseitige Spiel noch aus der Hand geben? Warum treffen eigentlich die Gegner immer mit jedem Schuss sofort ins Netz?
Nach dem Spiel ging es kurz hoch her. Es war ein wenig unübersichtlich, ob die Ordnungskräfte die Spieler vor den Fans schützen mussten oder umgekehrt. Drei Polizisten marschierten auch noch auf, hielten sich aber im Hintergrund. Plötzlich stand ich auch auf der Tartanbahn, stellte die drängendsten Fragen und bekam das übliche Blabla als Antwort. Doch die Hoffnung war da, dass jetzt etwas passieren muss im Verein. Aber auch stundenlanges Absuchen im Internet nach neuen Meldungen zum KSV brachte keine Ergebnisse. Also auf den Sonntag warten.

Sonntag, 29. September 2019

29.09.2019
5. Liga (D)
Blau-Weiß Friesdorf - Fortuna Köln II 1:3
Sportzentrum Friesdorf (Bonn)
77 Zuschauer (20 Gäste)
Die Mittelrheinliga ist nicht gerade für ihren großen Besucheransturm bekannt. Mit 167 Zuschauern pro Spiel hatte sie in der vergangenen Saison den niedrigsten Wert aller deutschen Oberligen - mit Ausnahme der Oberliga Bremen, von der es nicht einmal eine Statistik gibt. Ganz besonders schlecht schneidet immer wieder Blau-Weiß Friesdorf ab. Der Bonner Stadtteilverein landete im letzten Jahr mit 100 Besuchern pro Spiel auf dem letzten Platz und begrüßte im Dezember gegen Alfter gar nur 39 Zuschauer. Nun machte ich mich auf den Weg, den Schnitt anzuheben.
Mit mir waren es dann offiziell 77 Besucher gegen die zweite Mannschaft von Fortuna Köln, wobei die Fortuna selbst rund 20 Zuschauer mitbrachte. Die hatten zuvor schon die erste Mannschaft in Düsseldorf besucht. Das Spiel der Zweiten war extra auf 17 Uhr verlegt worden, sodass ein Doppler für die Fortunen möglich wurde. Sie sahen einen 1:3-Auswärtserfolg, nachdem Friesdorf zunächst mit 1:0 geführt hatte. Das Ergebnis kam durchaus überraschend, denn Friesdorf war bis dahin ungeschlagen und Köln hatte vier von fünf Spielen verloren.
In Friesdorf ist alles eher zweckmäßig eingerichtet. Kunstrasen und Container. Allerdings muss man positiv erwähnen, dass es immerhin Stufen auf beiden Seiten gibt und auf dem engen Platz mit den Bäumen drumherum dann doch ein nettes Ambiente. Die Bratwurst schmeckt sehr gut, die Pommes sind okay und außerdem wurden Waffeln gebacken. Da kann man nichts sagen. Der Stadionsprecher ist ein echtes Vereinsoriginal, der immer wieder auf den Fanbus zum Auswärtsspiel bei Wegberg-Beeck hinwies, der 49 Sitzplätze hat. Da kann man nur viel Erfolg wünschen, denn das wären ja nahezu alle Heim-Zuschauer.

Samstag, 28. September 2019

28.09.2019
5. Liga (D)
FSV Fernwald - Hessen Kassel 1:1
Sportplatz Oppenröder Straße (Fernwald)
321 Zuschauer (100 Gäste)
Achteinhalb Jahre nach meinem ersten Besuch durfte ich wieder einmal zu einem KSV-Auswärtsspiel nach Fernwald reisen. Damals wurde auf Kunstrasen gespielt, heute auf dem Rasenplatz nebenan, so passte es für mich perfekt. Die Anlage kann als komplettiert betrachtet werden. In beiden Duellen stand es nach 90 Minuten Unentschieden, damals gab es im Pokalspiel allerdings noch ein Elfmeterschießen, das der KSV für sich entscheiden konnte. Diesmal musste man sich im Ligaspiel mit einem Punkt zufrieden geben. Und das fiel nicht leicht.
Wie soll man sich beim Tabellenletzten mit einem Punkt zufrieden geben, wenn man selbst aufsteigen möchte? Heute hat wohl auch der letzte Löwe begriffen, dass es auch dieses Jahr nichts wird mit dem Aufstieg. Der KSV stolperte sich zwar durch Saglik zur 1:0-Halbzeitführung, aber anstatt im Anschluss nachzulegen und zu zeigen, wer hier die drittgrößte Stadt Hessens repräsentiert, wurde der Gegner eingeladen, doch auch mal vors Tor zu kommen. Per Elfmeter kurz vor Schluss war es dann soweit und der Ball zappelte zum 1:1 im Netz.
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob Fernwald wirklich absteigen wird, so wie es die Tabelle aktuell vermuten lässt. Immerhin gelangen nach acht Spielen mit acht Niederlagen nun plötzlich vier Punkte in zwei Spielen. Der Verein ist durchaus ambitioniert und nach einem Trainerwechsel scheint es bergauf zu gehen. Dem netten Sportplatz mit seinen Stufen, dem schönen Vereinsheim und dem guten kulinarischen Angebot wäre Oberliga-Fußball sicherlich zu gönnen.

Mittwoch, 25. September 2019

25.09.2019
Südwestpokal - Achtelfinale
SV Gonsenheim - 1.FC Kaiserslautern 0:3
Bruchwegstadion (Mainz)
3.500 Zuschauer (2.500 Gäste)
Der frühe Abend in Mainz war geprägt von ständigem Blaulicht und aufheulenden Sirenen. Man wusste, da ist heute was los. Der SV Gonsenheim hatte im Südwestpokal das große Los Kaiserslautern gezogen. So groß, dass man nicht zu Hause am Wildpark spielen konnte, sondern an den Bruchweg ausweichen musste. Wie erwartet brachten die Gäste eine vierstellige Anzahl an Fans mit aus der Pfalz. Allerdings kamen einige von ihnen verspätet ins Stadion, hingen nur zwei Fahnen auf und verzichteten auf Gesänge. Schade, hier wäre heute sehr viel möglich gewesen.
Der FCK war zunächst das bessere Team, aber nicht zwingend vor dem Tor. Die beste Gelegenheit hatte sogar Gonsenheim mit einem feinen Pfostenschuss. Aber es ging mit 0:0 in die Pause. Danach war Gonsenheim besser drin und alles lief auf die Verlängerung hinaus. Die Abwehrreihen standen gut. Dann gab es plötzlich eine Rudelbildung und Rot für einen Lauterer. Gonsenheim war jetzt obenauf. Umso dämlicher dann das Foul im eigenen Strafraum in der 78. Minute. Elfmeter für Lautern und die wohl einzige Möglichkeit, die behäbigen Gäste aus ihrer Lethargie zu wecken.
Man, war das dämlich. Hätte man den Lauterer einfach laufen gelassen, hätte er wahrscheinlich sowieso vorbeigeschossen. So hieß es aber: Elfmeter - Tor. Danach war das Ding durch und Lautern konterte und spielte sich noch zum 0:3-Auswärtssieg. Gefeiert wurden am Ende aber nur die Gonsenheimer, die sich besser verkauft hatten als es das 0:3 aussagt. Ein Weiterkommen wäre möglich gewesen. Unverdient ist der Sieg der Roten Teufel aber sicherlich auch nicht. Als nächstes treffen sie auf den FK Pirmasens.

Donnerstag, 19. September 2019

19.09.2019
Europa League
PSV Eindhoven - Sporting CP 3:2
PSV Stadion (Eindhoven)
30.000 Zuschauer (1.000 Gäste)
Mit der PSV Eindhoven und Sporting aus Lissabon trafen in der Europa League gleich am ersten Spieltag zwei Vereine ähnlicher Größenordnung aufeinander. In den Niederlanden sowie in Portugal dominieren seit langer Zeit jeweils drei Teams die nationale Liga. Während Eindhoven 24 Mal Meister wurde, schaffte es Sporting zu 22 Titeln. Die PSV gewann den Europapokal der Landesmeister und den Uefa-Cup. Sporting dagegen holte sich den Europapokal der Pokalsieger. Für Eindhoven spielte der Brasilianer Ronaldo, für Sporting der Portugiese Cristiano Ronaldo.
Doch trotz der Ähnlichkeiten war ein Unentschieden am heutigen Abend nicht das wahrscheinlichste Ergebnis. Zu gut war Eindhoven in die Saison gestartet, hatte zuletzt den Tabellenführer mit 5:0 besiegt. Sporting hatte den Nachteil einer langen Anreise und nur Unentschieden bei Boavista Porto gespielt. Doch das hielt mich nicht vom Stadionbesuch ab. Es war mein fünfter Europapokal-Besuch mit Sporting, das damit auf europäischer Ebene alle anderen Vereine in den Schatten stellt. Fünf weitere Klubs habe ich mindestens zwei Mal international gesehen.
In Eindhoven gefällt mir die Nähe des Stadions zur Innenstadt. Bewaffnet mit einer Portion Pommes ging es in Richtung Gästeblock. Der ist steil und in die hinterste Ecke des Stadions geklatscht worden. Aber auch wenn man durch Dach, Säule und Fangnetz weder das komplette Stadion, noch das komplette Spielfeld sehen kann, hat man dennoch einen ganz guten Überblick. Das Stadion war gut gefüllt und die Stimmung auf beiden Seiten passabel, hätte aber auch deutlich besser sein können. Der Spielverlauf sorgte für Licht und Schatten auf beiden Seiten.
Sporting fand gut ins Spiel, aber Eindhoven ging mit zwei Chancen früh mit 2:0 in Führung und es schien auf das erwartete Resultat hinauszulaufen. Im Gästeblock war die Enttäuschung groß, viele setzten sich einfach hin. Per Elfmeter gelang den Gästen aber der Anschluss vor der Pause. Direkt danach erhöhte Baumgartl auf 3:1, aber die Messe war immer noch nicht gelesen. Sporting zeigte Moral und kam erneut zurück. Bis zuletzt konnte man auf ein Unentschieden hoffen, aber es blieb beim 3:2 für die Niederländer. Als doppelte Bestrafung gab es für die Gäste nach dem Abpfiff noch eine 23-minütige Blocksperre, aber danach ging es auch für die 1.000 Grün-Weißen hinaus in die Septembernacht.

Sonntag, 15. September 2019

15.09.2019
5. Liga (D)
VfB Ginsheim - Hessen Kassel 3:1
Sport- und Jugendzentrum an der Mainspitze (Ginsheim-Gustavsburg)
450 Zuschauer (80 Gäste)
Endlich klappte es mit meinem ersten KSV-Spiel in dieser Saison. Blöd nur, dass die Saison schon wieder gelaufen zu sein scheint. Nach allem was man so hört und sieht, ist es dem Verein im Sommer nicht gelungen, einen Trainerfuchs zu verpflichten. Stattdessen hat man einen Hirsch bekommen. Dietmar Hirsch, den ehemaligen Duisburger Abwehrhaudegen. Der grüßte mich zwar freundlich auf der Ginsheimer Herrentoilette, aber sein Arbeitszeugnis sieht leider ziemlich bemitleidenswert aus. Er wurde bisher überall vorzeitig entlassen.
Nun startete er beim KSV mit dem Satz, er gewinne lieber 1:0 als 5:4. Vierzehn Gegentore in sieben Spielen sprechen eine andere Sprache. Es wirkt hilf- und planlos, wie er agiert. Aber um ehrlich zu sein: Das Auftreten des gesamten Klubs ist wieder mal furchtbar. Es gibt ja auch einen Vorstand, der Trainer Cramer unbedingt loswerden wollte, um eine Granate wie Hirsch zu holen. Die Spieler entwickeln sich kollektiv zurück und scheinen keine Ansprüche mehr zu haben. Dieselben Leute, die mal in die 3. Liga wollten, verlängern jetzt brav ihre mehrjährigen Hessenliga-Verträge.
Es war keine Überraschung, dass wir hier in Ginsheim mit 1:3 baden gingen. Klar, wieder mal wurde hoher Aufwand betrieben und man hätte gemessen am Chancenverhältnis auch ein besseres Ergebnis erzielen können, aber der Gegner kommt drei Mal vors Tor und schiebt drei Mal ein, das muss zu denken geben. Der Frust saß ziemlich tief beim Kasseler Anhang, der diesmal in kleinerer Anzahl in Ginsheim aufschlug als noch im März, allerdings wurde das Spiel live im HR übertragen, was Zuschauer gekostet haben dürfte. Es könnte allerdings auch mit den ziemlich dürftigen Leistungen auf dem grünen Rasen zusammenhängen.