Samstag, 18. Dezember 2021

18.12.2021
[B-Junioren] 1. Liga (D)
Mainz 05 - 1860 München 2:0
Bruchwegstadion, R1 (Mainz)
110 Zuschauer (30 Gäste)

Heute war ich Frühaufsteher. Um 11 Uhr wurde das Bundesliga-Duell der B-Junioren zwischen Mainz 05 und 1860 München angepfiffen. Gespielt wurde auf einem der neuen Plätze neben dem Bruchwegstadion. Auf dem Wolfgang Frank-Campus gibt es nun sechs Spielfelder. Drei Mal Rasen, drei Mal Kunstrasen. Auf drei der Plätze findet ein regelmäßiger Spielbetrieb statt, auf den anderen drei wird nur trainiert. Das zeigt schon, dass es praktisch unmöglich ist, jemals alle Plätze in Mainz zu komplettieren.
Mit dem heutigen Tag stehe ich nun bei 25 von 33 Fußballplätzen in Mainz. Die übrigen acht teilen sich auf in 3x Trainingsplätze von Mainz 05, 4x Universitätssportplätze und 1x der Platz der Alten Herren der TSG Bretzenheim. Das ist dann auch tatsächlich der einzige verbleibende Platz, den ich hier noch anstrebe zu besuchen. Die anderen klappen höchstens mal per Zufall. Daher war es heute nochmal ein großer Schritt, den Platz zu besuchen, auf dem nur die B-Junioren der 05er spielen.
Nebenan im Bruchwegstadion spielte am Nachmittag die U23 gegen Großaspach in der Regionalliga. Deshalb war man schlau und hatte die Imbissbuden schon geöffnet und bereitete sich auf eine Doppelschicht vor. Zu meiner Freude gab es also schon Bratwurst zum Frühstück. Auf dem Rasen nutzten die Mainzer ihre leichte Feldüberlegenheit zu einem unspektakulären 2:0-Erfolg. In der Tabelle liegt man immerhin auf Platz 3 und träumt sicherlich ein bisschen von der Meisterschaft. Ich fand, dass die Partie auch ganz gut besucht war, aber es waren natürlich vor allem Angehörige vor Ort.
 

Samstag, 11. Dezember 2021

11.12.2021
5. Liga (D)
Rot-Weiß Walldorf - Hessen Dreieich 1:2
Rot-Weiß-Sportgelände, Platz 2 (Mörfelden-Walldorf)
400 Zuschauer (100 Gäste)

Die Hessenliga war vor der Saison in zwei Gruppen mit jeweils elf Mannschaften aufgeteilt worden, um bis zur Winterpause die Platzierungen jeder Gruppe auszuspielen. Die besten Fünf jeder Gruppe kommen in die Aufstiegsrunde, die übrigen sechs Teams in die Abstiegsrunde. Diesem Modus war es zu verdanken, dass es nun im Dezember schon richtig spannend wurde und auf jedes Tor und auch den direkten Vergleich ankam. In der Gruppe B gab es am letzten Spieltag einen Vierkampf um Platz 5.
Ich entschied mich für eine Fahrt nach Mörfelden-Walldorf. Mein allererstes besuchtes Fußballspiel im August 1992 war ein Duell in der Oberliga zwischen Hessen Kassel und Rot-Weiß Walldorf. Die Rot-Weißen spielen wieder in der Oberliga, an die 90er Jahre erinnert sonst aber nichts mehr. Hier ist ein modernes Areal mit mehreren Plätzen entstanden. Gespielt wurde auf einem Platz mit drei Stufen auf beiden Geraden, einer Überdachung auf einer Seite und zwei Bratwurstbuden.
Walldorf hatte Platz 5 in der eigenen Hand, musste aber gegen den Favorit aus Dreieich antreten. RW legte gut los und traf direkt, während die Konkurrenz patzte. Der gute alte Videotext diente als zuverlässigster Liveticker von den anderen Plätzen. Es ergab sich, dass Walldorf sogar ein Unentschieden gereicht hätte, doch nach dem 1:0 bekamen sie nichts mehr auf die Reihe. Dreieich traf doppelt und schaffte es danach, nichts mehr zuzulassen. Somit verloren der Fünfte, Sechste und Siebte ihre Spiele und Dietkirchen als vorheriger Achter erreichte die Aufstiegsrunde.

Sonntag, 5. Dezember 2021

05.12.2021
6. Liga (D)
SG Walluf - Germania Schwanheim 4:1
Sportplatz Johannisfeld (Walluf)
120 Zuschauer (25 Gäste)

Heute stand brutaler Abstiegskampf auf dem Programm. Im ansonsten so idyllischen Walluf, wo der Sportplatz direkt am Rhein liegt, wurde unter der Woche der Trainer entlassen, um vor dem Duell mit Schwanheim nichts unversucht zu lassen. Beide Vereine stehen derzeit auf Abstiegsplätzen in der Verbandsliga Hessen Mitte. Wer aber auf einen dreckigen Abnutzungskampf mit vielen Fouls gehofft hatte, wurde enttäuscht. Es entwickelte sich ein ganz solides Spiel, in dem Walluf die Oberhand hatte.
Verdient ging es mit einem 2:0 in die Pause. Nach dem Anschlusstreffer wackelte Walluf knappe zehn Minuten lang und das Spiel hätte kippen können. Doch der Treffer zum 3:1 war die Vorentscheidung, ehe sogar noch das 4:1 fiel. Die Gastgeber verabschiedeten sich glücklich in die Winterpause, obwohl man trotz des Sieges auf einem Abstiegsplatz überwintern muss. Die Verbandsliga hat es also schonmal ohne Abbruch in die dreimonatige Spielpause geschafft.
Walluf war bis 2002 auch schonmal Oberligist und verpasste den KSV Hessen, der in jenem Jahr dorthin aufstieg, damit nur um eine Saison. Mir war die SG Walluf bisher vor allem aufgefallen, da der Verein ein sehr ähnliches Wappen wie die SG Wattenscheid besitzt. Der Sportplatz punktet mit einer Hintertortribüne, die gleichzeitig der Aufgang zum Kuchenbuffet ist. Gegrillt wird direkt daneben, die Bratwurst ist für Rhein-Main-Verhältnisse in Ordnung.

Sonntag, 28. November 2021

28.11.2021
6. Liga (D)
Dersim Rüsselsheim - JSK Rodgau 2:1
Sportplatz Paul-Hessemer-Straße (Rüsselsheim)
80 Zuschauer (15 Gäste)

Die Entscheidung, im Treppenhaus noch einmal umzukehren und einen Regenschirm einzupacken, erwies sich als die klügste des Tages. Heute ging es nach Rüsselsheim. Nach nur zwölf Minuten Bahnfahrt war ich auch schon in der 65.000 Einwohner-Stadt, in der ich bereits drei Fußballspiele gesehen habe. Erstmals steuerte ich heute den Sportplatz in der Paul-Hessemer-Straße an. Dort spielt die SG SV VfR Dersim Rüsselsheim, eine Spielgemeinschaft aus dem VfR Rüsselsheim und dem SV Dersim.
Die beiden Vereine haben im Jahr 2018 zueinander gefunden und sich prompt als neue Nummer Eins der Stadt durchgesetzt. Im Frühjahr 2018 war ich noch Augenzeuge, als Dersim sein Aufstiegsspiel gegen Türkgücü im großen Stadion am Sommerdamm verloren hatte. Gerade mal drei Jahre später haben sich die Verhältnisse also wieder umgekehrt. Keiner der Rüsselsheimer Vereine spielt regelmäßig im großen Stadion. Von den Kunstrasenplätzen in der Stadt ist dieser hier noch einer der schöneren.
Etwa 80 Zuschauer wollten die Partie gegen Rodgau sehen. Es war ein Spiel, das hin und her ging und völlig offen war. In der 30. Minute ging beim Stand von 0:1 das Flutlicht an und der Regen setzte ein. Jetzt wurde es ungemütlich. Es wurde minütlich kälter, dunkler und nasser. Zahlreiche Zuschauer verzichteten auf die komplette zweite Hälfte und verpassten, wie die Gastgeber die Partie drehten. Mit dem 2:1 erhöhte Dersim seine Chancen auf einen Verbleib in der Verbandsliga. Für Rodgau war es ein Rückschlag im Aufstiegsrennen, aber wie ein Aufsteiger traten sie heute auch nicht auf.

Sonntag, 14. November 2021

14.11.2021
8. Liga (D)
VfR Nierstein - TSG Hechtsheim 5:1
Sportplatz Bachgasse (Nierstein)
70 Zuschauer (10 Gäste)

Die Bezirksliga Rheinhessen ist coronabedingt in zwei Staffeln unterteilt und mit dem heutigen Tag konnte ich die Nordstaffel komplettieren. Der Niersteiner Sportplatz ist sehr gut zu erreichen und überzeugt mit Weinberg-Panorama. Als Besucher hat man zwei Stufen zur Verfügung, um dem Treiben auf dem Spielfeld etwas erhöht zu folgen. Etwas erstaunlich ist daher, dass knapp die Hälfte der Zuschauer das Spiel nicht dort, sondern hinter der Torauslinie verfolgte. Dort bildete sich eine kleine VfR-Fankurve.
Kurios waren hier auch noch andere Dinge: Der Kassierer kam erst zum Anpfiff. Jeder, der ein paar Minuten vorher da war, konnte sich die 4 Euro Eintritt sparen und wurde dazu auch freundlich durchgewunken von dem Mann, der heute für die Kontakterfassung zuständig war. Auf der Anwesenheitsliste wurde zusätzlich zur Adresse mit einer Strichliste der Impfstatus abgefragt. Ergebnis nach 25 eingetragenen Besuchern: 5x geimpft, 1x genesen, 19x nicht ausgefüllt.
Auf dem Sportplatz gab es dann zwar einen kleinen Imbiss mit Snacks, aber keinen Grill. Irgendwie hatte man hier ständig das Gefühl, dass der VfR Nierstein zum ersten Mal ein Fußballspiel ausrichtet und trotz eines gewissen Potentials einige Grundlagen noch nicht drauf hatte. Das setzte sich sogar auf dem Rasen fort. Dort gelang es, einen Eckstoß direkt zu verwandeln. Aber einen Elfmeter jagte man meterweit über das Tor. Am Ende reichte es dennoch zum 5:1 gegen den Tabellenletzten aus Hechtsheim, der spielerisch nicht viel schlechter war, aber zu viele einfache Gegentore zuließ.
 

Sonntag, 31. Oktober 2021

31.10.2021
9. Liga (D)
Italia Wiesbaden - FV Delkenheim 1:4
BZA Kastel, KR (Wiesbaden)
80 Zuschauer (30 Gäste)

Die Bezirkssportanlage in Mainz-Kastel kenne ich seit einem Besuch des Rasenplatzes im Jahr 2013. Zur Komplettierung der Anlage fehlte mir noch der Kunstrasenplatz, auf dem Italia Wiesbaden zu Hause ist. Deshalb stand dieser Sportplatz seit Jahren auf meiner Liste und nun konnte ich mich endlich dazu bewegen, hier zu vervollständigen. Die Anlage liegt 2,9 Kilometer von meiner Haustür entfernt. Mit Regenschirm und Winterschuhen ging es heute auf den Weg, denn inzwischen war es wirklich ungemütlich geworden.
Ab der Rheinbrücke bleibt einem gar nichts anderes übrig, als an der vielbefahrenen Boelckestraße zum Sportplatz zu laufen. Diese Straße ist der Autobahnzubringer durchs Industriegebiet. Als ich am Sportplatz ankam, dröhnten mir schon die Ohren vom vielen Verkehr, aber das wurde auf dem Sportplatz nicht besser. Wahnsinn, wo die Autos sonntags wohl alle hinwollten? Ehrlich gesagt würde ich auf dieser Anlage auch nicht trainieren wollen. Aber wahrscheinlich gewöhnt man sich an den Lärm.
Letzte Woche bei Hellas Schierstein gab es Souvlaki. Heute bei den Italienern hoffte ich auf Pizza, Spaghetti und Eis, aber an der Bude gab es stattdessen Pommes, Würstchen und Kuchen. Immerhin, für 9. Liga gar nicht schlecht. Auf dem Rasen traf der Sechste auf den Vierten. Die Gäste konnten das Spiel problemlos für sich entscheiden, weil sie einfach häufiger den Torabschluss suchten und immer mal wieder ein Ball durchrutschte. Insgesamt fiel das Ergebnis aber etwas zu hoch aus.
 

Sonntag, 24. Oktober 2021

24.10.2021
7. Liga (D)
Hellas Schierstein - SG Höchst 4:3
Sportplatz Saareck (Wiesbaden)
120 Zuschauer (5 Gäste)

Es war das dritte Wochenende in Folge, an dem ich Fußball bei strahlendem Sonnenschein genießen konnte. Aufgrund des regelmäßig schlechten Wetters unter der Woche war das doch recht erstaunlich. Heute ging es mit dem Linienbus ohne Umsteigen von Mainz nach Wiesbaden-Schierstein. Ein paar hundert Meter weiter hatte ich schon den Sportplatz am Zehntenhof vom FSV Schierstein 08 besucht, daher war diese Anlage hier am Saareck in meinen Gedanken immer ein bisschen zu kurz gekommen.
Vor zwei Jahren war dieser Sportplatz noch ein matschiger Ascheplatz. Nun wurde alles neu gemacht und auf Kunstrasen umgestiegen. Davon halte ich bekanntlich nicht viel, aber dennoch konnte mich dieser Besuch heute sehr begeistern. Am Sportplatz angekommen begab ich mich direkt zum Grillstand. Für 2,50 € gab es dort Souvlaki. Ich stellte mich in die Sonne, verspeiste einen Spieß nach dem anderen und hörte um mich herum nur Griechisch. Herrlich, wie im Urlaub.
Die Gäste aus Höchst waren Favorit und als es schnell 0:2 stand, war das Spiel aus meiner naiven Sicht schon vorentschieden. Doch aus dem Nichts erzielte Hellas einen Doppelpack und ließ das Spiel im zweiten Durchgang bei 2:2 quasi neu beginnen. Wieder gerieten sie in Rückstand - 2:3 nach einer Stunde. Angetrieben vom Publikum gaben die Gastgeber nie auf und kamen abermals zum Ausgleich. Kurz vor Schluss wurde der Hellas-Stürmer mit einem Steilpass geschickt und der sprintete an der Mittellinie los, stürmte unter tosenden Anfeuerungsrufen alleine auf den Torwart zu, überlupfte ihn und als der Ball im Netz zappelte, brachen alle Dämme.

Samstag, 16. Oktober 2021

16.10.2021
4. Liga (D)
Mainz 05 II - Hessen Kassel 1:3
Bruchwegstadion (Mainz)
255 Zuschauer (100 Gäste)

Nach einem miserablen 0:2 gegen Astoria Walldorf war für den KSV Wiedergutmachung angesagt. Wie passend, dass es zum Spitzenreiter nach Mainz ging, denn gegen die Topteams schlagen sich die Löwen gewöhnlich besser als gegen die Kellerkinder. Im Stadion galt die 2G-Regel, sodass einerseits Zuschauer ausgeschlossen wurden, andererseits einige auch aus Protest draußen blieben. Auch wenn die Kapazität im Stadion einiges zugelassen hätte, hatte der Stadionbesuch nicht viel mit dem Erlebnis früherer Tage zu tun.
Eigentlich gab es nur Sitzplatzkarten für uns Gästefans, doch da nur unten im Stehplatzbereich die Sonne schien, begaben sich mit der Zeit immer mehr KSV-Fans auf die Stehränge. Zudem wurde auch draußen vor den Stadiontoren immer mal wieder lautstark unterstützt. Aus eigener Geisterspiel-Erfahrung kann ich sagen, dass man von draußen immerhin eines der beiden Tore sehen kann. Ein einheitliches Bild gab die Gästekurve somit ganz und gar nicht ab, aufgrund der Akustik wurde es bei den Schlachtrufen aber doch immer wieder laut.
Der Spielverlauf befeuerte die Stimmung. Der KSV, der mit sechs gebürtigen Kasselern in der Startelf antrat, kam gut ins Spiel und spielte mutig nach vorne. Zwar fehlten zunächst die Chancen, aber man hielt sich ständig in der gegnerischen Hälfte auf. Die Tore fielen dann im zweiten Durchgang. Die Mainzer Abwehr ließ für einen Tabellenführer erstaunlich einfache Gegentore zu. 0:1 durch Flotho per Kopf, schneller Mainzer Ausgleich, Durna per Weitschuss und nochmal Flotho per Kopf. Nicht unverdient am Ende 3:1 für den KSV, der heute viel richtig gemacht hat und dafür den verdienten Applaus bekam.
 

Sonntag, 10. Oktober 2021

10.10.2021
7. Liga (D)
VfB Unterliederbach - Fvgg Kastel 2:1
Sportanlage Hans-Böckler-Straße (Frankfurt)
80 Zuschauer (10 Gäste)

Die Stadtgrenze von Frankfurt trennt Oberliederbach und Unterliederbach. Während Oberliederbach zu Liederbach am Taunus gehört, ist Unterliederbach ein Stadtteil von Frankfurt. Auch in der Tabelle sind die beiden Orte nur wenige Plätze voneinander entfernt. Nachdem ich Oberliederbach schon besucht hatte, dort aber leider mit dem Kunstrasenplatz Vorlieb nehmen musste, ging es heute nach Unterliederbach. Die Bahn brachte mich nach Höchst und von dort ist der Fußweg nach Unterliederbach kein großes Problem.
Der heutige Gegner des VfB Unterliederbach war der Ort, in dem ich in die Bahn eingestiegen war: Mainz-Kastel. Die Gäste waren hier heute als Außenseiter angereist. Doch eine Unachtsamkeit in der VfB-Abwehr bescherte Kastel den frühen Führungstreffer. Danach nahmen die Hausherren das Heft in die Hand und man fragte sich, wie lange es dauern würde, bis sie das Spiel drehen. Schließlich dauerte es bis ganz kurz vor dem Ende und es brauchte einen Elfmeter. Schade für Kastel, fast hätte es zum Punkt gereicht.
Der Sportplatz ist eines Gruppenligisten würdig, mehr aber auch nicht. Freuen kann man sich hier über eine echte Eintrittskarte, Naturrasen, drei flache Stufen und ein ganz nettes Geländer. Ein Dutzend Urgesteine mit Bierflaschen sorgte für ein wenig Unterhaltung. Schön auch, dass hier heute noch einmal das Wetter komplett mitspielte, denn Möglichkeiten zum Unterstellen gibt es nicht so viele.
 

Sonntag, 3. Oktober 2021

03.10.2021
8. Liga (D)
SKG Bickenbach - SG Dornheim 2:1
SKG-Arena (Bickenbach)
110 Zuschauer (20 Gäste)

Wenn der Feiertag auf einen Sonntag fällt, dann ist mal wieder einiges schiefgelaufen. Doch ich machte das Beste daraus und fuhr mit der Bahn nach Bickenbach, wo mich ein ganz nettes kleines Stadion in einem verschlafenen Vorort von Darmstadt erwartete. Es gab einen motivierten Stadionsprecher, eine moderne Anzeigetafel, aber ein echtes Kuriosum war ein Süßigkeitenstand wie auf der Kirmes mit allem Drum und Dran. Dennoch blieb ich bei meiner Tradition und holte mir eine Wurst.
Überall auf dem Sportplatz wurde deutlich, in welchen Farben die Heimmannschaft antritt. Alles war schwarz-gelb angemalt. Aus den Lautsprechern dröhnte die vielstrophige Vereinshymne und wer jetzt nicht heiß auf das Spiel war, dem war nicht mehr zu helfen. Es regnete Bindfäden, aber gleich nach Anpfiff feuerten die Gastgeber einen Schuss nach dem anderen aufs Tor. Es gab nur eine Richtung. Immer vorwärts, SKG! Es dauerte aber mehr als eine halbe Stunde, bis es dann endlich klingelte.
Bald legte die SKG nach und führte komfortabel. Die Dornheimer kamen zwar nochmal ran, aber es blieb beim verdienten 2:1. Damit gehört Bickenbach nun dem Spitzentrio der Kreisoberliga Darmstadt/Groß-Gerau an. Wäre echt schön, wenn sie den Aufstieg schaffen und bitte nicht Walldorf II. Bisher hatte ich diese Liga nicht wirklich auf dem Schirm, aber hier ist noch einiges zu holen. Es gibt zum Beispiel deutlich mehr Rasenplätze als etwa in der Wiesbadener Kreisoberliga.

Sonntag, 26. September 2021

26.09.2021
5. Liga (D)
SV Gonsenheim - FV Engers 3:0
Waldsportanlage (Mainz)
100 Zuschauer (20 Gäste)

Lange hatte ich auf Fußball verzichtet. Der September war nicht mein Monat. Am letzten Septembersonntag wollte ich nun endlich wieder die Landesgrenze überqueren, doch ich verschlief derart, dass nur noch Spiele im eigenen Wohnort machbar waren. Kaum zu glauben, was für eine Pleite. Ich hatte gar keine Lust, zum fünften Mal nach Gonsenheim zu fahren. Aber ich wollte endlich wieder eine Bratwurst essen. Also trödelte ich zum Sportplatz, ließ den Kunstrasenkick links liegen und ging zur Imbissbude.
Dort saßen vier Frauen eingequetscht in der Bude und verkauften Getränke. Zum Essen verwiesen sie mich auf die gegenüberliegende Seite. Da saßen vier Männer am Grill. Einer begrüßte mich, der nächste kassierte, der dritte wendete die Würstchen und der vierte servierte. Schönen Dank. Auf dem Rasen versuchten beide Mannschaften alles, um hier heute ein 0:0 zu erzielen. Es war wirklich nicht die allerhöchste Fußballschule. Doch dann kam die 74. Spielminute.
Der Torwart von Engers verletzte sich und wälzte sich kurz. Der Schiedsrichter pfiff ab. Der Torwart konnte aber weiterspielen. Also ging es weiter mit Schiedsrichterball. Der Schiri ließ den Ball fallen, sodass weitergespielt werden konnte. Ein Verteidiger von Engers nahm den Ball mit der Hand auf und legte ihn sich zum Freistoß ein paar Meter vor. Blöd nur, dass es ja gar kein Freistoß war, sondern Schiedsrichterball und das Spiel längst wieder lief. Also gab es Elfmeter für Gonsenheim. 1:0! Danach war Engers so geschockt, dass sie sich noch zwei weitere Tore fingen.
 

Sonntag, 22. August 2021

22.08.2021
10. Liga (D)
Bavaria Ebernburg - SG Meisenheim/Desloch-Jeckenbach/Lauschied III 4:2
Sportanlage Blick auf den Rotenfels (Bad Kreuznach)
50 Zuschauer

Auf diesen Sportplatz begab ich mich nur wegen des Panoramas, da muss man gar nicht drum herum reden. Schon häufiger war ich mit der Eisenbahn am Rotenfels vorbeigefahren und hatte nun entdeckt, dass ein Sportplatz in direkter Nähe liegt, den man ja mal gezielt ansteuern könnte. Vom Spiel selbst oder der Stadioninfrastruktur erwartete ich gar nichts. Und gerade dann wird man ja gerne mal positiv überrascht. Die Bratwurst zum Beispiel war für rheinland-pfälzische Verhältnisse grandios.
Auf dem Rasen wurde natürlich gestolpert und gestümpert, aber die Tore wurden allesamt hervorragend herausgespielt. Ebernburg kombinierte sich vier Mal durch die gegnerischen Abwehrreihen und die Gäste trafen zwei Mal mit nahezu identischen Fernschüssen in den linken oberen Winkel. Der Vereinsname der SG Meisenheim/Desloch-Jeckenbach/Lauschied III erinnerte einen aber immer wieder daran, wie niedrig hier doch das Niveau war. Ausgewechselte Spieler ließen den Nachmittag mit Bier und Zigarette ausklingen.
Der Rotenfels gilt als höchste Felswand zwischen den Alpen und Skandinavien. Ein beeindruckender Berg, der aber längst nicht die einzige Erhebung in der näheren Umgebung ist. Ebernburg gehört zu Bad Münster am Stein und zählt als Stadtteil zu Bad Kreuznach. Der südliche Teil der Stadt ist geprägt von einer alpinen Kulisse, egal wohin man blickt. An der Touristeninformation bekommt man Wanderkarten geschenkt. Quasi eine Einladung, hier noch ein weiteres Mal vorbeizukommen und dann den Sportplatz vielleicht mal aus der Vogelperspektive vom Rotenfels aus zu sehen.
 

Sonntag, 15. August 2021

15.08.2021
7. Liga (D)
SG Heidelberg-Kirchheim - FT Kirchheim 0:1
Stadion im Sportzentrum Süd (Heidelberg)
300 Zuschauer (100 Gäste)

Der Heidelberger Fußball liegt brach. Und das war eigentlich schon immer so. In der Stadt stehen riesige Plakatwände, auf denen Heimspiele des SV Sandhausen und der TSG Hoffenheim beworben werden. Damit ist eigentlich schon klar: Auf absehbare Zeit hat das Umland gewonnen, in der Stadt Heidelberg wird sich nichts tun. Tatsächlich sind es lediglich Stadtteilvereine, die die Fußballkultur im Heidelberger Amateurfußball prägen. Dabei sticht insbesondere der Stadtteil Kirchheim heraus.
In der Landesliga spielen nämlich gleich zwei Kirchheimer Klubs um die Vorherrschaft im Viertel und in ganz Heidelberg. Kirchheim liegt im Süden der Stadt, die Sportplätze der SG und der FT liegen nur 450 Meter entfernt in derselben Straße. Heute kam es zu einem Derby, das den Name wirklich verdient. Gespielt wurde im größeren der beiden Stadien, das Teil eines ganzen Sportareals ist. Hier reihen sich dutzende Sportanlagen aneinander, unter anderem zwei Rugby-Stadien. Heidelberg gilt als Rugby-Hochburg.
Das Fußballstadion der SG hat eine kleine Tribüne und gegenüber Stehplätze zu bieten. Eine schöne Empore für den Stadionsprecher und ein gut sortiertes Verpflegungshäuschen mit Außenverkauf runden den guten Gesamteindruck ab. Das Spiel erfüllte auch das, was man von einem Derby in der 7. Liga erwarten kann: Kampf um jeden Ball, versteckte Fouls, verbale Aussetzer, Pöbeln, Hektik, überforderter Schiedsrichter, gelbe Karten und in der 2. Halbzeit dann sogar eine glatt rote Karte.
Einem SG-Akteur war es einfach zu viel geworden, da trat er auf einen Gegenspieler ein, ohne dass auch nur der Ball in der Nähe gewesen wäre. Bestimmt war eine üble Provokation vorausgegangen, aber dennoch muss sich der Spieler vor den Augen des Schiedsrichters besser im Griff haben. Bis dahin war es ein verdientes 0:0, doch nun witterten die FT-Spieler in Überzahl Morgenluft. Als ich mich schon damit abgefunden hatte, dass meine Serie ohne 0:0 heute zu Ende geht, ging der Ball in der 88. Minute dann doch noch rein. Hauchdünn heißt die beste Mannschaft Heidelbergs nun FT Kirchheim.