Sonntag, 24. September 2023

24.09.2023
8. Liga (D)
TuS Nordenstadt - 1.FC Naurod 1:3
Sportplatz Oppelner Straße (Wiesbaden)
80 Zuschauer (15 Gäste)

Jahrelang hat mir dieser eine Sportplatz in Nordenstadt gefehlt, um die Kreisoberliga Wiesbaden zu komplettieren. Nordenstadt ist ein Stadtteil Wiesbadens, der aber weit außerhalb liegt und im Vergleich zu den anderen Grounds der Liga schwerer zu erreichen ist. Im Sommer stieg dann auch noch der Nachbarstadtteil Delkenheim in die Liga auf, sodass ich nun zwei Mal das Vergnügen habe, mich ohne vernünftige Verbindung irgendwie zu den abseits gelegenen Grounds durchzuschlagen.
Aber Jammern hilft nicht. Am Ende ist es ja Wiesbaden und nicht Timbuktu, also alles irgendwie machbar. Ich wählte die Eisenbahnverbindung nach Igstadt und von dort lief ich die Landstraße nach Nordenstadt. Dort traf die TuS Nordenstadt heute auf den 1.FC Naurod, der mit den Gastgebern die Vereinsfarben Blau und Orange als seltene Gemeinsamkeit hat, so wie übrigens auch noch andere Sportvereine in Wiesbaden. Heute siegte Naurod verdient mit 3:1 und ließ Nordenstadt auf einem Abstiegsplatz zurück.
Die Bratwurst bekam man aus der Grillhütte herausgereicht. Wenn man nicht gerade 2,50 Meter groß ist, dann muss man aufpassen, dass einem bei der Essensausgabe das Fett nicht auf den Kopf tropft, denn der Grillmeister steht erhöht in seiner Holzbude, sodass man keine Chance hat, sich die Würste vorher anzuschauen, wie ich das sonst gerne mache, um mich zwischen Brat- und Rindswurst zu entscheiden. Ansonsten fehlen dem Sportplatz weitere Highlights. Es gibt drei Stufen, einen Unterstand und den Blick auf die benachbarten Tennis- und Schwimmhallen.
 

Sonntag, 17. September 2023

17.09.2023
4. Liga (D)
Schott Mainz - Hessen Kassel 0:5
BZA Mombach, KR1 (Mainz)
420 Zuschauer (100 Gäste)

Die Bezirkssportanlage in Mainz-Mombach ist mit Sicherheit regionalligaweit das mit Abstand unbeliebteste Stadion der Liga. Man spielt hier auf einem besonders harten Kunstrasen und der heimische TSV Schott holt seine Punkte auch praktisch nur hier zu Hause, weil man auswärts auf Rasen nicht konkurrenzfähig ist. Der KSV Hessen hat hier exemplarisch schon drei Mal gespielt und drei Mal verloren, während es zu Hause drei Siege gab. So ähnlich geht es auch den anderen Mannschaften in der Liga.
Aber man muss den Gastgebern zugute halten, dass man hier immer mit einer bemerkenswerten Gastfreundschaft begrüßt wird. Auf irgendwelche Kontrollen wird komplett verzichtet und es ist wahrscheinlich auch das einzige Regionalliga-Stadion, wo jedes Mal die Tür zum Gästeblock bewusst offen gelassen wird, sodass man sich frei bewegen kann. Und endlich investiert man hier auch noch ein wenig in die Sportanlage: Es gibt nun blaue Schalensitze in der Mitte der Tribüne und eine neue Sprecherkabine.
Dort wird auch das Fernseh-Bild aufgezeichnet und von dort sieht der Sportpark inzwischen sogar ganz nett aus. Jetzt noch richtiger Rasen und man hätte bald einen stabilen Oberliga-Ground, mehr aber auch nicht. Sportlich brachte ein Sonntagsschuss von Alban Meha den KSV mit 1:0 in die Pause, aber danach wackelten die Löwen mal wieder bedenklich. Dass es am Ende dann doch ziemlich deutlich 0:5 stand, war fünf Einzelaktionen zu verdanken und der Tatsache, dass Schott irgendwann völlig von der Rolle war. Wirklich herausgespielt und kombiniert war keines der Tore. Dennoch natürlich ein launiger Tag, wenn man ausgerechnet hier mit fünf Toren Unterschied gewinnt. Eine willkommene Abwechslung an einem schönen Spätsommertag, aber kein Grund übermütig zu werden.

Samstag, 2. September 2023

02.09.2023
4. Liga (D)
SpVgg Ansbach - SpVgg Bayreuth 2:2
Xaver-Bertsch-Sportpark (Ansbach)
1.520 Zuschauer (150 Gäste)

Es ist das erste September-Wochenende und die Regionalliga Bayern bestreitet schon den 8. Spieltag. Man kann in dieser Liga also schon erahnen, wo die Reise für die einzelnen Mannschaften in dieser Saison hingeht. Die SpVgg Ansbach und die SpVgg Bayreuth sind beide im unteren Tabellenmittelfeld platziert. Was für Ansbach völlig okay ist, ist für Bayreuth nach dem Abenteuer in der 3. Liga schon eher eine Enttäuschung, zuletzt gab es nur einen Punkt aus drei Spielen.
Fantechnisch bringt so ein Ausflug in die 3. Liga in jedem Fall eine Menge. Das sah ziemlich gut aus im Gästeblock und auch der Zuschauerschnitt bei Heimspielen liegt in Bayreuth derzeit deutlich über dem von Schweinfurt beispielsweise, trotz der Tabellenplatzierung. Das war vor ein paar Jahren noch ganz anders. In Ansbach wiederum ist man einfach froh, dass man mitspielen darf. Der Stadionsprecher begrüßte die "Rezat Bande" euphorisch und tatsächlich ist hier auch ohne Drittligavergangenheit einiges los.
Der kleine Sportpark kam heute fast an seine Grenzen, aber die Organisation war sehr gut. Erfreulich, wie hier die Regionalliga angenommen wird. Sportlich starteten die Ansbacher gut in die Partie und gingen mit einem 2:0 in die Halbzeitpause. Dann allerdings wechselte Bayreuths Trainer Marek Mintal seinen Sohn ein und tatsächlich schossen die Gäste noch zwei Tore, eines davon von Jakub Mintal, zum Ausgleich. Wieder kein Dreier für Bayreuth, aber immerhin eine gute Moral gezeigt.

Freitag, 1. September 2023

01.09.2023
4. Liga (D)
FC Augsburg II - 1.FC Schweinfurt 2:1
Rosenaustadion (Augsburg)
415 Zuschauer (50 Gäste)

In der Regionalliga Bayern finden außergewöhnlich viele Spiele freitags statt. Was für Auswärtsfans in der Regel ärgerlich ist, passte mir an diesem Wochenende ganz gut in den Kram. Ich hatte die große Auswahl zwischen mehreren Spielen und entschied mich für eine Fahrt nach Augsburg. Lange überlegen musste ich nicht, denn das Rosenaustadion wollte ich unbedingt sehen und mit dem 1.FC Schweinfurt gastierte ein attraktiver Verein in der Fuggerstadt. Mit dem Eurocity war ich nach dreieinhalb Stunden Fahrt da.
Vor 14 Jahren verließ der FC Augsburg das Rosenaustadion in Richtung der neuen Arena. Seitdem trägt nur noch die zweite Mannschaft des FCA hier ihre Spiele aus. Zu gerne hätte ich dieses Stadion gut gefüllt einmal live erlebt. Doch die Zeiten sind vorbei und wieder einmal bleiben nur Wehmut und Nostalgie. Alleine die Toilettenanlagen versprühen so viel 90er-Jahre-Charme, dass ich am liebsten sofort losgeheult hätte. Im Stadioninneren sind vor allem die riesigen Stehplatzblöcke ein Traum.
Der FCA II ging eher als Außenseiter ins Spiel, gewann dieses aber verdient mit 2:1 gegen harmlose Schweinfurter. Die Gäste wurden von etwa 50 Fans unterstützt, die einen eher merkwürdigen Auftritt hinlegten. Sie sangen zwar 90 Minuten lang konstant mit eher unkreativen Liedern durch und hielten auch die Lautstärke, aber Emotionen blieben komplett aus. Ich weiß gar nicht, ob sie den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer für die eigene Mannschaft überhaupt mitbekommen haben. Auf der Haupttribüne hatten es sich etwa 70 Augsburger am äußersten Rand der Tribüne bequem gemacht, wo sie die Schweinfurter in Ruhe beobachten konnten. Nach dem Abpfiff sangen sie gemeinsam ein Lied, aber das war es dann auch wieder. Hinein in die Dunkelheit ging jeder seiner Wege.