31.08.2025
2. Liga (P)
Sporting CP B - FC Paços de Ferreira 3:0
Estádio Aurélio Pereira (Alcochete)
433 Zuschauer (25 Gäste)
Ohne eigenes Auto unterwegs zu sein, verbaut mir manchmal die Möglichkeit zu einem Doppler oder macht die Anreise etwas kompliziert. Aber grundsätzlich kommt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Europa schon ziemlich weit. Die Akademie von Sporting ist jedoch eine ganz besondere Herausforderung, der ich jahrelang ausgewichen bin. Wer kam auf die Idee, den wichtigsten Ort für den Sporting-Nachwuchs 37 Kilometer entfernt vom Estádio Alvalade auf der anderen Flussseite in einen Wald zu platzieren, der von der Zivilisation abgeschnitten ist?
Die Kombination aus Fähre und Fußweg entspricht einem Tagesausflug. Beim heutigen Kick zwischen Sportings zweiter Mannschaft und Paços de Ferreira war allerdings schon um 11 Uhr Anstoß. Keine Chance - ich bestellte mir ein Taxi und ließ mich gemütlich von Haustür zu Stadiontor fahren. Dort angekommen wollte ich mir ein Ticket kaufen, aber auch das war hier kompliziert. Einlass gab es nur für Mitglieder von Sporting. Die Dame an der Kasse blickte mich voller Mitleid an, hatte aber eine Lösung parat und schenkte mir einfach die Eintrittskarte.
Nur eine Tribüne, eingeschränkter Einlass, keine Bifana, schlechter Rasen, furchtbare Erreichbarkeit - es spricht einiges gegen dieses Stadion und dennoch hat es bei Google mehr Sterne als das Estádio Alvalade. Die Leute lieben es scheinbar, hier in der Akademie die Stars von morgen zu sehen. Einer von den jungen Hoffnungsträgern stand lässig auf der Haupttribüne herum und verbrachte die 90 Minuten damit, sich von Fans fotografieren zu lassen, die sich nach und nach zu ihm trauten und ihm eine goldene Zukunft im Sporting-Dress wünschten.
433 Zuschauer auf den Rängen, von denen viele Angehörige und Freunde der Spieler waren, schauten in Ruhe das Spiel, das wie ein Jugendspiel daher kam, aber in Wirklichkeit eine Partie der 2. portugiesischen Liga war, in der Zweitvertretungen mitspielen dürfen. Stimmung kam keine auf und auch situationsbedingt ergaben sich nur bei den drei Toren kurze Momente, in denen es etwas lauter wurde. Sporting B hatte das Spiel im Griff und siegte unspektakulär mit 3:0 über Paços de Ferreira. Ich sonnte mich und ließ das Spiel an mir vorbeiziehen.
Direkt nach dem Abpfiff positionierte ich mich am Durchgang zum Parkplatz. Nachdem es am Vortag in Rio Maior so gut funktioniert hatte, wollte ich es wieder probieren, Zuschauer nach einer Mitfahrgelegenheit zu fragen. Nach etwa fünf Versuchen hatte ich dann wieder bei einer Familie Glück. Sie brachten mich in ihrem Porsche auf die Überholspur und in kurzer Zeit über die Ponte Vasco da Gama zum Campo Grande, von wo aus ich in die Lissabonner Innenstadt laufen konnte.






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