17.11.2024
5. Liga (P)
Lusitano Vildemoinhos - Os Vouzelenses 2:1
Estádio dos Trambelos (Viseu)
200 Zuschauer (40 Gäste)
Am heutigen Sonntag ging es nach Viseu, um das sehenswerte Estádio dos Trambelos zu besuchen. Die Anreise erfolgte von Porto aus mit dem Fernbus, denn eine Bahnverbindung in die 100.000 Einwohner-Stadt sucht man seit 1990 leider vergeblich. Ironischerweise steht allerdings auf der Gegengerade des Stadions eine Eisenbahn oberhalb der Stehränge - und überhaupt hat man hier, egal wo man hinblickt, permanent das Gefühl, eine Reise zurück in die gute alte Zeit zu unternehmen.
Beim Eintritt ins Stadion wird den Besuchern von zwei älteren Damen Brot angeboten und darüber hinaus kann man sich an einem rustikalen Imbissstand verpflegen. Die Bifana bekam heute die Bestnote, gab es allerdings nur in der Halbzeitpause zu erwerben. Neben der überdachten Haupttribüne gibt es auf der Gegengerade und hinter einem der Tore zahlreiche einzelne bunte Sitze, die dem Stadion einen besonderen Charme und hohen Wiedererkennungswert geben.
Was mich besonders freute, war der Rasen, der an vielen Stellen mehr braun als grün war, ordentlich nass, aber somit genau der Untergrund, auf dem epische Schlachten geschlagen werden können. Heute stand Abstiegskampf auf dem Programm, also konnte man sich auf Fußball in Reinkultur mit lustigen Ballverlusten und erbarmungslosen Blutgrätschen freuen. Unterstützt wurde Lusitano von ein paar Fans hinter zwei Zaunfahnen und einigen Rentnern, während die Gäste sangesfreudige Kinder dabei hatten.
Das Spiel war ausgeglichen. In der ersten Halbzeit konnten beide Teams jeweils einmal treffen und die Partie offen halten. Im zweiten Abschnitt merkte man, dass Lusitano das Spiel dann doch gerne gewinnen wollte, während die Gäste sich mit dem Punkt anfreundeten. Zwar hatten sie nach neun Spielen nur einen Zähler auf dem Konto und brauchten eigentlich dringend einen Dreier, aber nachdem zahlreiche Anläufe auf das gegnerische Tor erfolglos blieben, wollte man den zweiten Punkt gerne mitnehmen.
Doch daraus wurde nichts, denn tatsächlich trafen die Gastgeber in der Nachspielzeit zum 2:1-Sieg. Der Gefühlsausbruch am späten Nachmittag war natürlich nochmal ein Highlight, das den Fußballtag abrundete. Dieses Wochenende hat mal wieder gezeigt, dass sich der Amateurfußball nicht hinter dem Profisport verstecken muss, das gilt in Portugal umso mehr.
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