25.08.2025
1. Liga (E)
FC Sevilla - FC Getafe 1:2
Estadio Ramon Sanchez Pizjuan (Sevilla)
36.697 Zuschauer (105 Gäste)
Das Wochenende war vorbei, doch Fußball gespielt wurde trotzdem. Am Montagabend um 21:30 Uhr wurde in der 1. Liga angestoßen. Eine furchtbare Terminierung für alle Fans, aber gut für mich, denn diese Partie passte perfekt in den Plan. Mittags erreichte ich Sevilla, hatte noch stundenlang Zeit, um die Stadt zu erkunden und abends ging es dann wieder ins Stadion. Mittlerweile den vierten Abend in Folge, man könnte sich dran gewöhnen. Und der Vergleich zu Malaga am Vorabend bot sich an: Wieder wählte ich einen Platz hinter dem Tor und gegenüber der Heimkurve.
In Sevilla war alles ein bisschen größer, wichtiger, lauter - und teurer als in Malaga. Für 48 Euro ging es heute ins Stadion. Damit war das Spiel teurer als mein 2 Sterne-Hotel in der Altstadt - was für ein merkwürdiges Ungleichgewicht! Der 48-Euro-Sitzplatz war der günstigste, den ich aber tatsächlich gar nicht schlecht fand. Wenn man im Oberrang sitzt, hat man auch hinter dem Tor einen sehr guten Überblick und kann beide Fankurven sehen. Da gibt es andere Plätze auf den Geraden, die noch teurer sind, die ich aber nicht haben wollen würde.
Die Heimfans protestierten mit einer Fahne gegen Spiele unter der Woche. Am selben Abend fand noch ein weiteres Montagsspiel in Bilbao statt und weil das nicht genug ist, gab es auch noch ein Mittwochsspiel. Leider ist die Fußballkultur in Spanien wirklich in einem bedauernswerten Zustand. Der Blick in den Gästeblock sprach dann auch Bände: Handgezählte 105 Getafe-Fans saßen schweigend im Block, rasteten aber nach den Toren und nach dem Abpfiff jeweils richtig aus. Ansonsten hätten sie gegen die Heimkurve keine Chance gehabt und das sahen sie selbst wohl auch so.
Der FC Sevilla hatte sein erstes Saisonspiel verloren und stand unter Druck, um nicht den Start in die neue Spielzeit zu verpatzen. Genau das passierte aber. Man hatte den Ball, aber wusste nichts damit anzufangen, spielte Fehlpässe, verlor Zweikämpfe und plötzlich stand es 0:1. Ein Eigentor brachte in der 45. Minute den Ausgleich und verhinderte ein gellendes Pfeifkonzert der unzufriedenen Zuschauer schon zur Pause. Als nach dem Seitenwechsel jedoch direkt das 1:2 fiel, konnten viele nicht mehr an sich halten und ließen ihren Emotionen freien Lauf.
Sevilla fiel einfach nichts ein und so endete das Spiel mit einem Auswärtssieg für Getafe. Schon vor dem Abpfiff hatten viele Zuschauer das Stadion verlassen. Diese spanische Gewohnheit des Zuspätkommens und Zufrühgehens ist angesichts der Preise auch ein Wahnsinn. Die Gäste feierten noch ausgiebig den Auswärtssieg, aber es war fast niemand mehr da, der es hörte. Ich verließ dann auch irgendwann das Stadion und drehte noch ein paar Runden durch das nächtliche Sevilla. Es war schön, aber für dieses Jahr auch erstmal genug Spanien.






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