Samstag, 27. Oktober 2018

27.10.2018
1. Liga (D)
Borussia Dortmund - Hertha BSC 2:2
Westfalenstadion (Dortmund)
81.000 Zuschauer (6.000 Gäste)
Mehr als 15 Jahre nach meinem Erstbesuch im damals noch etwas kleineren Westfalenstadion ging es nun endlich ein zweites Mal nach Dortmund. Damals standen noch Jens Lehmann und Torsten Frings für den BVB auf dem Feld - in der Zwischenzeit hatte sich dann doch einiges geändert. Diesmal hatte ich einen Sitzplatz erwischt, der mir ermöglichte, die berühmte Gelbe Wand deutlich besser zu sehen als das Spielfeld. Immer wieder hatte ich allerdings in den letzten Jahren gehört, dass es auch in Dortmund nicht mehr ganz so stimmungsvoll zugeht wie früher.
Und tatsächlich: Mir kam das Publikum so wie in vielen anderen Stadien vor: Sicherlich ist hier alles größer und auch lauter als anderswo, aber ich bekam diesmal keine Gänsehaut beim Anblick der Südtribüne. Gut, beim letzten Besuch war ich 12 und hatte noch nicht viele Stadien gesehen, da war das natürlich noch anders. Der Vergleich hinkt also. Aber dennoch: Ich hatte mir gewünscht, dass noch mehr Mystik und Ehrfurcht von damals erhalten geblieben sind. Immerhin: Die reine Zuschauerzahl ist sehr beeindruckend und wird noch lange meine Liste anführen.
Der Gegner des BVB war heute die Hertha aus Berlin, die von mehreren tausend Anhängern begleitet wurde. Zum wiederholten Mal in dieser Saison feierte eine Berliner Ultragruppe ein eigenes Gruppenjubiläum mit einer Choreographie. Zum Anpfiff waren viele Fahnen und viel Pyrotechnik im Gästeblock zu sehen, was definitiv ein Hingucker war. Als nach einer Weile nochmal Pyro gezündet wurde, rief das die Polizei auf den Plan, die sich zunächst ein selten gesehenes Tauziehen mit den Herthanern um mehrere Fahnen lieferte, bis die Situation schließlich eskalierte.
Es kam zu Auseinandersetzungen auf den Rängen, die das Spiel in den Hintergrund rücken ließen, doch auf dem Rasen war auch was los. Dortmund hatte das Spiel im Griff, lag folgerichtig mit 1:0 und nach dem Ausgleich mit 2:1 verdient vorne. Obwohl Hertha auch zu Chancen kam, schien es kaum denkbar, dass der BVB hier Punkte abgeben würde. Doch sie schienen sich der Sache zu sicher zu sein. Der Sack wurde nicht zugemacht und als es dann in der 90. Minute plötzlich Elfmeter für die cleveren Gäste gab, schaute Schwarz-Gelb etwas blöd aus der Wäsche. Der Strafstoß wurde verwandelt und Hertha nahm hier einen Punkt mit.

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