Sonntag, 27. April 2025

27.04.2025
3. Liga (D)
FC Ingolstadt - Arminia Bielefeld 0:3
Sportpark (Ingolstadt)
8.363 Zuschauer (1.800 Gäste)

Am Sonntagmorgen begann am Ingolstädter Bahnhof der Kampf um die wenigen Schließfächer. Nachdem ich eines ergattert hatte, erkundete ich die Innenstadt und bewegte mich langsam in Richtung Stadion. Die gut gelaunten Besucher aus Bielefeld belebten die ansonsten noch verschlafene Stadt. Die Gästefans schweben momentan auf einer Wolke. Es gelingt einfach alles und nur die Älteren werden sich daran erinnern, dass Arminia mal ein Spiel verloren hat.

Heute konnte noch keine Entscheidung fallen, aber sollte Bielefeld in Ingolstadt gewinnen, dann stünden sie schon mit mehr als nur einem Bein in der 2. Liga. Gleichzeitig wäre der Ingolstädter Traum ausgeträumt. Nach meinem Besuch in Regensburg am Vortag besuchte ich schon wieder einen Stadionneubau am Stadtrand. Aber im Vergleich schnitt das Regensburger Stadion in jeder Hinsicht besser ab: Anfahrt, Einlasskontrolle, Stadionmusik, Beinfreiheit - Ingolstadt konnte mich nicht überzeugen.

Das Thema Verpflegung war hier sogar eine Katastrophe. Ich hatte vor dem Spiel eine Spieltags-Email bekommen, in der der FCI davon schrieb, dass 8.000 Zuschauer erwartet werden. Etwa so viele waren es dann auch und obwohl man das vorher wusste, waren in der Halbzeit nahezu alle Speisen und etliche Getränke ausverkauft, was man dann nach 15 Minuten in der Warteschlange erfuhr. Also begab ich mich wieder auf meinen Platz und sah mir das sehr einseitige Spiel an.

Bielefeld ließ hier gar nichts anbrennen und fegte humorlos mit 0:3 über Ingolstadt hinweg. Auf der Gegengerade gab es Pfiffe, aber die Heimkurve war sich nicht so ganz einig, wie man mit der aktuellen Ergebniskrise umgehen soll. Die Gästekurve war natürlich gut aufgelegt. Aufgrund des klaren Spielverlaufs eskalierte es allerdings nicht, sondern die Stimmung blieb einfach konstant auf einem hohen Niveau. Das war schön, aber die großen Highlights werden für Pokalfinalist und Aufstiegsfavorit Arminia noch folgen.

Samstag, 26. April 2025

26.04.2025
5. Liga (D)
Fortuna Regensburg - Jahn Regensburg II 3:1
Sportplatz Isarstraße (Regensburg)
300 Zuschauer (100 Gäste)


In der Halbzeit des Spiels Jahn Regensburg gegen Eintracht Braunschweig verkündete der Stadionsprecher, dass jeder Besucher des Jahn-Spiels am späten Nachmittag bei Fortuna Regensburg freien Eintritt erhält, wenn man seine Eintrittskarte des ersten Spiels vorlegen kann. Bei Fortuna war heute nämlich die zweite Mannschaft des Jahn zum Regensburger Derby zu Gast. Das traf sich gut und wenn schon der Stadionsprecher zum Doppler aufruft, dann will man ihn ja auch nicht enttäuschen.

Der Anpfiff des Derbys war extra auf 16 Uhr verlegt worden, damit man den Doppler auch schaffen kann, aber mit den öffentlichen Verkehrsmitteln war es schon eine kleine Herausforderung. Mit dem Anpfiff erreichte ich den Sportplatz. Vor 16 Jahren war ich hier schon einmal gewesen und hatte den Platz damit schon abgehakt. Allerdings gab es damals die Tribüne noch nicht und Fotos hatte ich auch keine geschossen. Von daher fühlte es sich richtig an, den Ground nochmal zu bestätigen.

Mein erster Weg führte zum Grillstand und ich hatte Glück, das letzte Steak zu erwischen, ehe der Grillmeister danach bei diesem Produkt ausverkauft melden musste. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel noch keine fünf Minuten alt und ich frage mich immer wieder, wer bei sowas für die Planung zuständig ist und wie so die Gedankengänge sind. Man kann wirklich nicht von einem Mega-Ansturm sprechen, der da vonseiten der Jahn-Fans kam, aber bei der Fortuna war man 300 Leute wohl einfach nicht gewohnt.

Es war ein herrlicher Frühlingstag, den man hier schön in der Sonne weggammeln konnte. Das Spiel endete verdient 3:1 für die Gastgeber, was vor allem den älteren Herrn mit seiner grün-weißen Fahne in Ekstase versetzte. Fortuna wird die Saison im oberen Mittelfeld der Bayernliga Nord beenden, während Jahn II noch Abstiegssorgen hat. Nach dem Spiel schlenderte ich noch durch die Altstadt, ehe ich mir mit der Olympia-Platte vom Griechen gut ausgerüstet noch das Zweitliga-Topspiel und später Re-Live Kassel gegen Bahlingen reinzog. Was für ein Fußball-Tag!

26.04.2025
2. Liga (D)
Jahn Regensburg - Eintracht Braunschweig 1:1
Jahnstadion (Regensburg)
13.773 Zuschauer (1.500 Gäste)

Es gab mal eine Zeit, da hatte ich die 2. Liga komplett. Doch dann stieg Jahn Regensburg auf und mir fehlte dieses eine Stadion. Etwas kurios, da ich mal in Regensburg gewohnt habe, aber das neue Jahnstadion gab es damals noch nicht. Nun kehrte ich also nach über zwölf Jahren mal wieder in die schöne Donaustadt zurück. Ich entschied mich, vom Bahnhof zu Fuß zum Stadion zu laufen. Das liegt zwar etwas außerhalb an der Autobahn, aber der Weg dorthin ist absolut akzeptabel.

Die Preisgestaltung im Regensburger Stadion ist etwas verwunderlich, denn Sitzplätze in der Ecke kosten dasselbe wie direkt an der Mittellinie. Also sicherte ich mir einen guten Platz mit prima Sicht auf beide Fankurven. Die Reihe hinter mir blieb komplett leer, sodass ich irgendwann dorthin wechselte und das Treiben völlig entspannt verfolgen konnte. Der Jahn war als Tabellenletzter nur noch theoretisch zu retten, während Eintracht Braunschweig vier Spieltage vor Schluss noch mittendrin im Abstiegskampf war.

Zuletzt hatte die Eintracht eine ganz gute Serie hingelegt. Deren Fans starteten mit einer massiven Choreo in das Spiel und waren auch danach bestens aufgelegt. Das ein oder andere Lied taugte zum Ohrwurm. Auf Regensburger Seite glaubte keiner mehr so richtig an den Klassenerhalt. Die Stimmung war trotzdem okay und wurde direkt mal dadurch gehoben, dass in der 4. Minute das 1:0 fiel. Die Freude währte aber nur kurz, denn zwei Minuten später traf die Eintracht zum Ausgleich.

Das war es dann auch schon an sportlichen Höhepunkten. Das Spiel endete 1:1 und insbesondere die Eintracht verpasste es, mehr Druck auszuüben und auf Sieg zu spielen. Hier wären heute Big Points drin gewesen, aber man begnügte sich mit dem einen Punkt und ließ sich dafür feiern. Wenn sich das mal nicht rächt. Regensburg half das Ergebnis natürlich auch nicht, sodass man nun für die 3. Liga planen kann. Fürs Erste habe ich die 2. Liga aber wieder komplett - mit einem Stadion, das als Neubau ohne Highlights daherkommt. Aber aufgrund der tollen Stadt würde ich nicht ausschließen, dass ich das Jahnstadion nochmal besuche.

Freitag, 25. April 2025

25.04.2025
6. Liga (D)
1.SC Feucht - TSV Buch 2:0
Waldstadion (Feucht)
100 Zuschauer (10 Gäste)

An diesem Freitag beendete ich schon mittags meine Arbeitswoche und suchte mir einen schönen Platz im ICE nach Regensburg. Dort hatte ich Pläne für den Folgetag, aber auch für heute hatte ich mir noch eine Option offen gelassen: Sollte nämlich der ICE pünktlich sein, dann konnte ich in Nürnberg schon aussteigen und hatte dort sieben Minuten, um die S-Bahn nach Feucht zu nehmen, wo wiederum zwölf Minuten nach der Ankunft angepfiffen wurde. Das Stadion liegt glücklicherweise in Bahnhofsnähe.

Und was soll ich sagen: Sieben Minuten vor Anpfiff war ich drin. Das hatte wirklich perfekt gepasst. Eben noch im Bürostuhl, jetzt plötzlich irgendwo in Franken mit einer Bratwurst in der Hand. Der 1.SC Feucht hatte kurz nach der Jahrtausendwende mit einigen Jahren Regionalliga auf sich aufmerksam gemacht, aber mittlerweile dümpelt man in der Sechstklassigkeit herum und muss aufpassen, dass es nicht noch weiter nach unten geht. Heute ein Sieg und es sieht ganz gut aus mit dem Klassenerhalt.

Der Stadionsprecher war jedenfalls hochmotiviert und auch zwei aktive Fans hatten alles aufgefahren, was irgendwie möglich war: Fahnen, Trommel und regelmäßige Gesänge, die allerdings nicht immer alle schön anzuhören waren. Trotzdem bemerkenswert, zu zweit da so einen Auftritt hinzulegen und das wahrscheinlich Woche für Woche. Zumindest eine Liga höher würde man sich den Verein definitiv wünschen, zumal das Waldstadion und seine Infrastruktur absolut solide sind.

Das Spiel war extrem schnell, ging hin und her, aber die Tore fielen nur auf einer Seite. Mit 2:0 brachte sich Feucht früh in Führung und auch wenn danach noch etliche weitere Tore hätten fallen können, blieb es bei diesem Ergebnis. Nach der Partie strolchte ich noch durch die Feuchter Wohngebiete, ehe eine halbe Stunde später ein Regionalzug über die Dörfer bis nach Regensburg fuhr. Vier Stunden später als planmäßig erreichte ich das Ziel, aber der Zwischenstop hatte sich als Einstieg ins Wochenende ganz sicher gelohnt.

Sonntag, 6. April 2025

06.04.2025
4. Liga (D)
FSV Frankfurt - Hessen Kassel 1:4
Stadion am Bornheimer Hang (Frankfurt)
1.612 Zuschauer (300 Gäste)

Die Niederlage gegen Göppingen war ein herber Dämpfer nach einer zuvor guten Phase, aber wie der KSV danach wieder in die Spur fand, war beeindruckend. Die Mannschaft steigerte sich von Spiel zu Spiel, schlug erst Steinbach auswärts mit 3:1 und schickte dann die chancenlosen Offenbacher unter der Woche mit 4:1 nach Hause und beendete deren Aufstiegsträume. Fast zu schön, um wahr zu sein. Heute ging es zur nächsten Spitzenmannschaft. Der FSV Frankfurt liegt auf Platz 4 und war klarer Favorit.

Doch man kam aus dem Staunen kaum noch heraus: Waren das unsere Löwen, die das Spiel an sich rissen und sich durch die gegnerische Hälfte kombinierten? Nach einer halben Stunde stand es 0:2 und hätte Dahlke nicht den Elfmeter verschossen, hätten wir noch höher führen können. Das Spiel endete mit 1:4 und der KSV ging aus der englischen Woche nach drei Spielen gegen Spitzenteams mit 9 Punkten und 11:3 Toren raus. Im Gästeblock herrschte tatsächlich eher Fassungslosigkeit als grenzenlose Euphorie.

Die Stimmung war schon solide, aber längst nicht so toll, wie es eigentlich aktuell angemessen wäre. Aber vermutlich sind wirklich viele Fans mit der Situation überfordert und sprichwörtlich sprachlos. Gute Laune und KSV - das haben die jüngeren Fans noch nie in dieser Kombination erlebt. Ich muss bis in die Saison 2008/09 zurückdenken, wenn ich auf der Suche nach einer KSV-Mannschaft bin, die spielerisch so überzeugt hat und auch nach dem dritten Tor unbedingt noch das vierte erzielen wollte.

Die Heimkurve vom FSV legte einen interessanten Auftritt hin. Dort standen knapp 50 Personen in einem kleinen geschmückten Block, darunter wohl auch befreundete Fans aus Jena und Fürth. Der Block verhielt sich recht ruhig, bis Dahlke nach ca. 20 Minuten den Elfmeter verschoss. Dann rasteten alle aus und legten plötzlich los und hörten nicht mehr auf. Trotz des hohen Rückstands hielten die FSV-Fans ihre gute Mitmachquote, das sah schon irgendwie ganz gut aus, auch wenn sie mit der geringen Anzahl natürlich keine Bäume ausreißen konnten. Aber Respekt an jeden Frankfurter, der nicht zur Eintracht geht!